Dankbar für ein langes und erfülltes Leben

Altenwald · Es werden wohl viele Menschen sein, die heute Heinz Andes zum runden Geburtstag in Altenwald gratulieren. Denn der 100-Jährige hat sich in vielfältiger Weise in seiner Heimat engagiert. Und wurde dafür auch schon geehrt.

 Der Altersjubilar Heinz Andes. Foto: mis

Der Altersjubilar Heinz Andes. Foto: mis

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Heute feiert Heinz Andes seinen 100. Geburtstag. Er will diesen besonderen Ehrentag mit allen feiern, die ihn schätzen und mögen und sich gern an ihn erinnern. Darum lädt er ab 11 Uhr zum Tag der offenen Tür ins Restaurant Altenwald (ehemaliges Naturfreundehaus) ein.

Am 28. Januar 1915 wurde "de Andes Heinz" - so kennt man ihn in Sulzbach und Umgebung - im Haus Nr. 101 in der Hauptstraße in Schnappach geboren. In den Ersten Weltkrieg geboren, verlor er 1916 seinen Vater durch diesen Krieg, bevor er ihn überhaupt kennen lernen durfte. Bekannte Sulzbacher Namen wie Fritz Berberich und Fritz Zolnhofer fallen, wenn Heinz Andes von seiner Kindheit in Schnappach erzählt. Seine Augen leuchten, wenn er von den Auftritten des Fanfarenzuges erzählt, mit dem er rund um Sulzbach oft unterwegs war. Wer heute Heinz Andes besucht, trifft auf einen lebensfrohen Mann, der dankbar ist für ein langes und erfülltes Leben und der geistig rege noch gerne Anteil nimmt an dem Geschehen in seiner Heimatstadt Sulzbach. Die Einschränkungen, die das Alter halt mit sich bringt, macht er durch die tägliche Lektüre seiner Heimatzeitung (SZ) wett, der er über 60 Jahre als Abonnent die Treue hält.

Seinen Führerschein hat er noch. Bis zu seinem 90. Lebensjahr hat er seine Mobilität als Autofahrer genossen. Bis dahin hat er auch seinen geliebten Garten stets selbst versorgt und manchen Tropfen Obstler aus eigenem Anbau im Keller gelagert. Im Jahr 2012 durfte Heinz Andes mit seiner Frau Erika, die inzwischen verstorben ist, noch das seltene Fest der Gnadenhochzeit feiern.

Dabei wäre alles um ein Haar ganz anders gekommen. Wie viele seiner Altersgenossen musste auch Heinz Andes als junger Mann in den Krieg ziehen. Der Zweite Weltkrieg sollte ihm zehn Jahre seines Lebens nehmen. Es verschlug ihn nach Kreta , wo der Truppentransporter, der ihn mit seiner Einheit zum Einsatz bringen sollte, nach Beschuss im Mittelmeer versank und Heinz Andes 36 Stunden im Meer um sein Leben kämpfen musste. Später kamen noch zwei Jahre in Gefangenschaft dazu. Damals, so erzählt der Jubilar, nahm er sich vor, nach Lourdes zu pilgern, wenn er wieder gesund nach Hause käme. Dieses Versprechen löste er in den Jahren danach mehrmals ein.

Überhaupt hielt er sich nicht lange mit Jammern über verlorene Jahre auf. Kurz nach dem Krieg wurde der Kettlerverein Altenwald gegründet - Heinz Andes gehörte zu den Gründungsmitgliedern. Insgesamt 4558 Arbeitsstunden investierte er und baute zusammen mit Gleichgesinnten die Häuser auf, von denen er bis heute zusammen mit seiner Tochter Ulrike eines bewohnt.

Bis zu seiner Rente arbeitete Andes als Angestellter "uff da Grub". Darauf ist er bis heute stolz. Ebenso stolz darf er auf 43 Jahre im Dienst der Haus- und Grundeigentümer in Altenwald und im gesamten Saarland sein. Der Verband der Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer des Saarlandes ernannte ihn dafür im Jahre 2001 zum Ehrenmitglied auf Lebenszeit. Als im gleichen Jahr von der Stadt Sulzbach erstmals die Bürgermedaille für besonderes ehrenamtliches Engagement verliehen wurde, gehörte auch Heinz Andes zu den Geehrten.

Neben seiner Arbeit für die Haus- und Grundeigentümer engagierte sich der Jubilar im Gartenbauverein und im Bürgerhilfsverein. Überhaupt war er stets in seiner Heimatstadt Sulzbach dort zu finden, wo sich die Menschen trafen. So ist es eine stattliche Schar, die heute dem "Andes Heinz" zum 100. Geburtstag gratuliert. Die Saarbrücker Zeitung schließt sich den guten Wünschen natürlich gerne an.

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