Carlos letzter Gottesdienst

Sulzbach · Immer mal wieder trifft man im beruflichen Leben auf Menschen, die einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Menschen, die man schätzt, weil sie ein bisschen aus dem Rahmen des Üblichen fallen. Männer und Frauen, von denen man profitiert, weil sie etwas zu sagen haben.

Menschen eben mit herausragenden Eigenschaften. Man spürt, dass sie echt und unverstellt sind - um mal nicht das inflationär gebrauchte Schreckenswort ,,authentisch" zu bemühen.

Ein solcher Mensch ist zweifelsohne Carlo Holzmann. Der Sulzbacher Seelsorger zelebriert an diesem Sonntag seinen letzten Gottesdienst. Und dann geht er in den Ruhestand. Das ist schön für ihn, doch betrüblich für Sulzbach. Weil der Mann Gottes fehlen wird. Nicht nur den Gläubigen, sondern auch allen, die für Musik etwas übrig haben. ,,Papa Carlo", wie er gern genannt wird, hat da viel geleistet. Etliche Konzerte hat er ermöglicht, von der Klassik über die ,,Ungarischen Tänze" von Johannes Brahms bis hin zu stimmgewaltigen Arien aus Wiener Operetten . All dies und noch viel mehr hat Carlos Publikum zu schätzen gewusst. Nicht zu vergessen die Predigten , die der Langeweile nicht zuträglich waren.

Kurzum: Ein Seelsorger mit Esprit und Elan geht von Bord. Allerdings wird sich der gebürtige Düsseldorfer aus Sulzbach selbst nicht verabschieden. Mit seiner Frau zieht er aus dem Pfarrhaus um in ein neues Domizil nur wenige hundert Meter weiter. Also werden wir weiterhin von ihm hören und ihn treffen. Und dann wird's wieder lustig - garantiert.

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