LSVS-Finanzaffäre Sulzbachs Bürgermeister Adam streitet Scheckübergabe ab

Sulzbach · Michael Adam (CDU), der Bürgermeister von Sulzbach, bestreitet, selbst Schecks über Gelder aus dem sogenannten Verstärkungsfonds an Sportvereine verteilt zu haben.

 Michael Adam, Bürgermeister von Sulzbach.

Michael Adam, Bürgermeister von Sulzbach.

Foto: Robby Lorenz

Adam erklärte am Donnerstag, er sei in seiner Funktion als Verwaltungschef bei Übergaben von Schecks dabei gewesen. Klaus Meiser (CDU), der frühere Präsident des Landessportverbandes (LSVS), habe diese persönlich den Vereinen überreicht, heißt es in einer Stellungnahme.

Adam war am Rande des Untersuchungsausschusses zur LSVS-Finanzaffäre als ein Überbringer von Schecks genannt worden. Laut SR steht sein Name in Ermittlungsakten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Meiser wegen Dutzender Schecks, über die 2016 und 2017 ein fünfstelliger Betrag aus dem von Saartoto zur Sportförderung eingerichteten Verstärkungsfonds ausgeschüttet worden sein soll. Es geht um den Verdacht der Untreue.

Meiser hatte sich am Dienstag im Landtag zu den Schecks geäußert. Sie waren nach seinen Angaben zur Förderung des Ehrenamtes im Breitensport gedacht. Meiser bestritt politische Motive bei ihrer Verteilung, die überwiegend Landespolitiker der CDU übernahmen. Wer einen Scheck bekam, will Meiser in einer Liste vermerkt haben.

Saartoto stellt dem Sport über den Verstärkungsfonds seit 2016 jährlich 250 000 Euro zur Verfügung. Der LSVS beantragte beim Saartoto-Aufsichtsrat für Trainer oder Projekte genaue Fördersummen. Sie flossen über ein Konto des Sportverbandes an die Empfänger. Dass die Gelder aus dem Topf auch dem Ehrenamt in Sportvereinen zugute kommen sollen, beschloss der Aufsichtsrat der staatlichen Lotteriegesellschaft laut Protokoll erst im Juni 2017 – nachdem bereits Dutzende Schecks an Vereine verteilt worden waren.

Ob der Verstärkungsfonds schon früher für diesen Zweck gedacht war, scheint der Knackpunkt zu sein – auch juristisch. Für sie sei nie eine Frage gewesen, dass das Ehrenamt nicht gefördert werde, sagte Sozialministerin Monika Bachmann (CDU), die 2016 wie heute die Vorsitzende des Toto-Aufsichtsrats war, am Dienstag im Untersuchungsausschuss. „Für mich war das eine Selbstverständlichkeit.“ Trotzdem forderte Saartoto für Scheckübergaben aus dem Jahr 2016 kürzlich 25 000 Euro vom LSVS zurück. Sie sollen jedoch verrechnet werden.

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