Klasse Rammler Besucherzahl übersteigt die Erwartungen deutlich

Altenwald · Bei der Jungtierschau und beim Parkfest im Altenwalder Röchlingpark waren Interesse und Gedränge groß.

 Hier zeigt Hana Puzo ihren Eltern Renate und Hajruden ein Alaska-Kaninchen.

Hier zeigt Hana Puzo ihren Eltern Renate und Hajruden ein Alaska-Kaninchen.

Foto: Thomas Seeber

Dass der Kaninchen-Zuchtverein SR8 Sulzbach eine treue Besucherschar hat, ist keine Überraschung. Doch was am vergangenen Wochenende bei Jungtierschau und Parkfest im Altenwalder Röchlingpark los war, hatten selbst Eingefleischte so noch nicht erlebt. „Die Stimmung war super, ich kann mich nicht erinnern, dass wir schon so viele Besucher hatten“, erzählte Vereinsmitglied Stephan Kalle, „wir mussten sogar Getränke nachordern. Dabei hatten wir wegen der hohen Temperaturen und der Fußball-Weltmeisterschaft doch Sorgen, dass diesmal nicht so viele Leute kommen“.
Die waren unbegründet, und so konnten sich ungewöhnlich viele Interessierte ein Bild von den aktuellen Zuchterfolgen der Sulzbacher Kaninchenzüchter machen. „Es wurden insgesamt 34 Jungtiere aus diesem Zuchtjahr ausgestellt“, erklärte Winfried Kalle, der 2. Vorsitzende, „Preisrichter Helwin Hoffmann zeichnete 33 davon mit dem Prädikat sehr gut aus. Das ist schon beachtlich“.
Die Vereinsmeisterschaft ging mit der guten Punktzahl 48/37 an ein Großchinchilla-Kaninchen aus dem stall von Hans Jürgen Schmidt. Ein sogenannter Deilenaar der Zuchgemeinschaft Kalle kam mit 48/35 auf Rang zwei noch vor Willibald Kalles Alaska (48/26). Von den aktuell neun aktiven Züchterinnen und Züchtern stellten vier ihre Tiere aus. „Das ist aber ganz normal, dass es nicht immer bei allem mit der Zucht klappt“, sagte Winfried Kalle, „da kann man sich noch so viel Mühe geben, am Ende kann man der Natur nur wenig ins Handwerk pfuschen. In einem Jahr ist die Häsin eine liebevolle Mutter, im nächsten wirft sie die Jungen aus dem Nest“.
Bei aller Freude über die gelungene Veranstaltung drücken den Verein aber auch Sorgen. Die Mitgliederzahl ist wie die Zahl der aktiven Züchter in den letzten Jahren stark rückläufig. Waren es früher über 100 Vereinsmitglieder, sind es heute gerade einmal 40. „Es ist ein zeitintensives Hobby, das durchaus viel Arbeit macht“, erklärte der 2. Vorsitzende. Schließlich müsse man schon 25 bis 30 Tiere halten und pflegen, um eine vernünftige Basis für eine Zucht zu haben.
Dazu kommt ein weiteres Problem. Viele Tiere machen auch viel Mist. „Und da wissen viele Züchter nicht mehr wohin damit. Der Entsorger nimmt ihn in Sulzbach nicht mehr an“, klagte Kalle, „wir haben den Bürgermeister schon vor einem Jahr darauf angesprochen und am Samstag bei der Siegerehrung noch einmal. Wir würden für einen entsprechenden Container ja auch bezahlen“.

Verwaltungschef Michael Adam wolle sich um das Mist-Problem kümmern. Es wäre begrüßenswert, wenn dem rührigen Verein geholfen werden könnte - die Besucherzahl vom Wochenende ist ein Indiz für die Akzeptanz und Verwurzelung bei den Menschen im Stadtteil.

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