Besitzer weisen Vorwürfe zurück

Hühnerfeld · Zur Berichterstattung über eine Pferdekoppel und dortige Veränderungen meldete sich jetzt Silke Cullmann zu Wort. Sie ist Mitbesitzerin des Grundstücks, wegen dessen es die Beschwerde eines Lesers gegeben hatte.

 Diese Koppel gilt als Sommerkoppel. Archivfoto: Martin

Diese Koppel gilt als Sommerkoppel. Archivfoto: Martin

Seinerzeit hatte sich Uwe Beyer aus Fischbach in der Redaktion gemeldet, der damals beim alltäglichen Spaziergang mit seinem Hund Unangenehmes erleben musste. Hündin Finja kam mit dem Stromdraht an der Koppel nahe der L 258, wenn man aus Richtung Hühnerfeld /TÜV nach Fischbach fährt, in Berührung. Das Tier erlitt hierbei Schmerzen , sagte der SZ damals Uwe Beyer. Trotz intensiver Recherchen unserer Zeitung konnte der Eigentümer nicht ausfindig gemacht werden. Nun hat sich Silke Cullmann, nach eigenen Angaben zusammen mit einer anderen Frau seit gut zwei Jahrzehnten Pächterin der Pferdekoppel, an uns gewandt.

"Ich habe mich sehr geärgert. Das Ganze ist anmaßend und unverschämt", zeigt sich Cullmann sichtlich sauer. Zunächst handele es sich bei der Wiese um eine Sommerkoppel. Das bedeute, dass es vollkommen normal sei, wenn man im März dort keine Tiere vorfinde. Silke Cullmann wehrt sich auch gegen die Beschreibung, wonach die Koppel bis Ende März verwahrlost gewesen sein soll. Dies sei absolut unzutreffend. Richtig sei zwar, dass der Eckpfosten schief stand, nicht mehr genügend Stabilität aufwies und reparaturbedürftig war. Das habe jedoch einen anderen Grund. Ein Baum, aus dem nahen Wald, sei wohl auf den Pfosten gefallen.

Wie die Zuständigkeit hier aussieht, sei ihr nicht bekannt. Deshalb habe man den Baum kleingesägt und entsorgt. Das habe gut zwei Wochen gedauert. Der Vorfall hätte Uwe Beyer bekannt sein können, weil er wohl seit längerer Zeit an dieser Stelle mit dem Hund hier spazieren gehe, glaubt die Pächterin. Da wegen der Winterzeit keine Tiere auf der Koppel waren, war die Reparatur des Holzpfostens im Winter auch nicht dringlich, so Cullmann weiter. Somit habe man, wie man das jedes Jahr im Frühjahr mache, diese Arbeiten erst kürzlich vorgenommen. Die umfangreichen Erneuerungsarbeiten stünden nicht in Zusammenhang mit dem ersten SZ-Artikel vom März, so Cullmann weiter. Es komme nicht selten vor, dass Hunde unberechtigterweise auf der Koppel herumtollten. Man habe dann Mühe, deren Hinterlassenschaften regelmäßig zu entsorgen. Auch hinsichtlich der Stromstärke sieht sich die Pferdeliebhaberin im Recht: Bis zu zehn Kilovolt seien auf diesen Koppeln erlaubt. In Autobahnnähe gar mehr.

Ihr handelsübliches, hochwertiges Weidezaungerät sei meist in einer Spanne zwischen 2,8 und 4,2 Kilovolt eingestellt. In der ganzen Zeit, vor allem im Winter, habe der abgelesene Wert gar nur 1,8 Kilovolt betragen. Der Impuls sei auch nicht konstant gleich hoch. Alleine aus Haftungsgründen wolle sie unbedingt verhindern, dass etwa ein Pferd ausbüxt. "Ich nehme zur Not lieber die Schmerzen eines Hundes in Kauf, als dass ein Pferd auf die Autobahn rennt und es dort zu einem großen Unfall kommt", beschreibt Silke Cullmann ihre Einstellung.

Alles sei ihrer Sicht nach völlig korrekt. "Wir sind uns keiner Schuld bewusst", so die Frau weiter. Es bestehe an der Koppel keine Gefahr für Leib und Leben. Weder für Menschen noch für Hunde. Dem Hundehalter empfiehlt sie, sein Tier auf der anderen Wegseite zu führen, damit es nicht mit dem Zaun in Berührung kommen könne.

Zudem zeigte sie sich überrascht über die Vorfälle, weil die Koppel bereits seit 95 Jahren - damals im Besitz des Großvaters - mit dem Stromdraht existiere; nie habe es Probleme gegeben. Sie kenne zudem einen Zeugen, der bei dem Vorfall anwesend gewesen sein soll. Dieser habe die Situation nicht so drastisch gesehen.

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