Verkehrssicherheit Raser auf Sulzbacher Mellinweg: „Berliner Kissen“ wirken auch in Sulzbach

Sulzbach · Am und auf dem Mellinweg ist viel los. Wegen der vielen Fußgänger muss die Stadt Rasen dort verhindern. Richtig gelungen ist das offenbar erst jetzt. Mit Spezial-„Kissen“.

 Das ist eines der beiden „Berliner Kissen“ auf der Fahrbahn des Mellinweges in Sulzbach. Die Teile erfüllen offenbar ihren Zweck und sind dennoch viel angenehmer zu überqueren als die alten Fahrbahnschwellen.

Das ist eines der beiden „Berliner Kissen“ auf der Fahrbahn des Mellinweges in Sulzbach. Die Teile erfüllen offenbar ihren Zweck und sind dennoch viel angenehmer zu überqueren als die alten Fahrbahnschwellen.

Foto: Heiko Lehmann

Beschwerden über zu schnelles Fahren auf dem Sulzbacher Melllinweg oder über Autos, die an unzulänglichen Straßenschwellen regelrecht abheben, sind im Sulzbacher Mellinweg Geschichte. Der Grund für die Entspannung der Lage sind sogenannte Berliner Kissen. Mittlerweile sind zwei davon auf dem Asphalt des Weges angebracht.

Die SZ hat den Test gemacht. Ergebnis: Mit einer Geschwindigkeit von 27 km/h sind die Fahrbahnschwellen durchaus angenehm zu überfahren und erfüllen dennoch ihren Zweck, die Geschwindigkeit zu senken. Das sah vor einem halben Jahr noch ganz anders aus.

Da gab es noch Beschwerden aus der Sulzbacher Bevölkerung, dass auf dem Mellinweg viel zu schnell gefahren werde und dass sich die wenigsten an die zulässige Geschwindigkeit von 30 km/h hielten.

Dabei sind dort viele zu Fuß unterwegs. Denn am Mellinweg gibt es drei Schulen, das Theodor-Heuss-Gymnasium, die Gemeinschaftsschule und die Mellin-Grundschule. Zudem gehen dort viele zu den angrenzenden Einkaufsmärkten.

„Die Beschwerden kamen unter anderem von Anwohnern und Eltern, die insbesondere Gefahrensituationen für Schulkinder im fließenden Verkehr beklagten“, sagt Bürgermeister Michael Adam (CDU).

Die Stadt installierte daraufhin relativ grobe, gelb-schwarze Straßenschwellen. Diese waren sieben Zentimeter hoch und nur 30 Zentimeter breit. Das hatte zur Folge, dass ein Überfahren der Schwellen mit 30 km/h fast unmöglich war. Vielmehr mussten die Autos vor den Fahrbahnschwellen komplett abbremsen.

Aus der Bevölkerung hagelte es daraufhin erneut Kritik „Ich habe noch nie solch derbe Schwellen überfahren“. Oder: „Mit zehn Stundenkilometern hebt der Pkw auf der Hinterachse schon ab – ganz zu schweigen von den Schäden zu erwähnen, die diese Schweller an den Gelenken der Vorderachse verursachen“, lauteten zwei Kommentare in den sozialen Netzwerken im Internet. Der Sulzbacher Stadtrat befasste sich erneut mit dem Thema und entschied im vergangenen Jahr den Austausch der gelb-schwarzen Fahrbahnschwellen durch die Berliner Kissen.

Dabei handelt es sich um Fahrbahnschwellen, die zwar auch sieben Zentimeter hoch sind, aber statt 30 Zentimeter drei Meter breit sind und lange und schräge Auf- und Abfahrten haben. Da diese vor allem in Frankreich sehr weit verbreiteten Fahrbahnschwellen in Berlin erprobt wurden, tragen sie den Namen Berliner Kissen. Während die Installation der beiden gelb-schwarzen Schwellen 4200 Euro gekostet hat, waren die Berliner Kissen teurer. Die haben nach Auskunft der Stadt inklusive Installation 17 600 Euro gekostet.

Diese Fahrbahnschwellen waren früher auf dem Mellinweg installiert – und galten eher als Ärgernis, denn als Beitrag zur Verkehrssicherheit.

Diese Fahrbahnschwellen waren früher auf dem Mellinweg installiert – und galten eher als Ärgernis, denn als Beitrag zur Verkehrssicherheit.

Foto: Heiko Lehmann

Sie wurden in den beiden vergangenen Wochen installiert. „Materialknappheit hat dazu geführt, dass die Berliner Kissen erst in diesem Jahr geliefert werden konnten. Da die Kissen auf die Straße geklebt wurden, musste eine konstante Temperatur von über null Grad herrschen“, erklärte der Sulzbacher Bürgermeister zum Austausch der Fahrbahnschwellen.

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