Adams schwierige Mission

Für die Stadt Sulzbach ist ein quälend langes Jahr vorüber: die Übergangszeit zwischen der Wahl Michael Adams zum Bürgermeister am 11. Oktober 2009 und seinem Amtsantritt am Freitag dieser Woche. Kommunalpolitisch ist in diesen zwölf Monaten in der Stadt mit ihren gut 17 000 Einwohnern nicht viel Gescheites geschehen. Dafür ist zwischenmenschlich eine ganze Menge kaputtgemacht worden

Für die Stadt Sulzbach ist ein quälend langes Jahr vorüber: die Übergangszeit zwischen der Wahl Michael Adams zum Bürgermeister am 11. Oktober 2009 und seinem Amtsantritt am Freitag dieser Woche. Kommunalpolitisch ist in diesen zwölf Monaten in der Stadt mit ihren gut 17 000 Einwohnern nicht viel Gescheites geschehen. Dafür ist zwischenmenschlich eine ganze Menge kaputtgemacht worden. Wunden wurden gerissen, die in manchen Fällen sicher nur ganz langsam heilen werden. Zwischen Adams Vorgänger Hans-Werner Zimmer, der am Donnerstag nach 18 Amtsjahren in Ruhestand ging, und dem Stadtrat hat es in den vergangenen Monaten nicht mehr gepasst. Bei seiner Verabschiedung riet Zimmer einigen der gewählten Volksvertretern, ihren Politikstil zu überdenken. Aber auch der Ex-Verwaltungschef hat Fehler begangen. Den Stadtrat hat er anscheinend nicht mehr ernst genommen und eigenmächtige Entscheidungen getroffen. Statt im Sinne der Stadt und ihrer Menschen konstruktiv Politik zu machen, gab es einen Streit nach dem anderen. Und Boykotte von Stadtratssitzungen gab es auch, wobei der Grüne Eberhard Jung Wert auf die Feststellung legt, er habe die Sitzung am 23. September nicht absichtlich verpasst, sondern sei in Urlaub gewesen. Michael Adam tritt jedenfalls kein leichtes Erbe an. Das weiß er, wie seine ersten Worte nach dem Amtseid belegen. Er werde sich bemühen, die unterschiedlichen Positionen zu versöhnen, sagte er am Donnerstagabend. Bei dieser schwierigen Mission ist dem CDU-Politiker Erfolg zu wünschen, denn das politische Klima in der Stadt ist derart vergiftet, dass es unerträglich ist.

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