Hier können Senioren den Tag gemeinsam verbringen Viel Holz und Glas wurden hier verbaut

Friedrichsthal · Die Gevita-Seniorenresidenz in Friedrichsthal hat sich ausgedehnt. Hier ist ein Anbau zwecks Tagespflege erwachsen.

 Uwe Battis, der Chef der Gevita-Residenz in Friedrichsthal, steht im gerade fertiggestellten Anbau, der 20 Tagesplätze für Senioren bereit hält.

Uwe Battis, der Chef der Gevita-Residenz in Friedrichsthal, steht im gerade fertiggestellten Anbau, der 20 Tagesplätze für Senioren bereit hält.

Foto: Michele Hartmann

Als im Juni vergangenen Jahres Richtfest war, erwähnte Bürgermeister Rolf Schultheis spaßeshalber zwei Vorgaben, die er zu Beginn der Bauarbeiten dem Hausherrn gemacht habe: Die Bauzeit des Berliner Flughafens dürfe nicht überschritten werden. Das Objekt solle überdies nicht teurer werden als die Elbphilharmonie in Hamburg. Nun, acht Monate später, ist das alles geglückt, der Chef im Rathaus kann „aufatmen“.

Der Hausherr, das ist Uwe Battis, Geschäftsführer der Seniorenresidenz „Gevita“ in Friedrichsthal. Das Objekt wiederum ist ein Anbau, der bis zu 20 Menschen zwecks Tagespflege aufnehmen kann. Eine Million Euro hat die Gevita hier investiert, die ersten betagten Herrschaften sind eingetroffen. Und viele Interessenten haben schon vorgesprochen. Hinsichtlich der Tagespflege, so Battis, seien mittlerweile viele Einrichtungen gebaut worden. Weil diesbezüglich der Gesetzgeber die Finanzierung neu geregelt habe. Und pflegebedürftige Personen   (ab Pflegegrad 2) Unterstützung  erhielten. Das gab’s früher nicht. Die Tagespflege wird in Anspruch genommen, wenn häusliche Pflege von Angehörigen nicht in ausreichendem Maß sichergestellt werden kann, wenn diese mal Entlastung von der Pflege brauchen, oder wenn Senioren einen oder mehrere Tage in Gemeinschaft mit anderen verbringen möchten. Die Tagesgäste werden morgens abgeholt und am Nachmittag wieder nach Hause gebracht.

Das Haus ist hell und freundlich, konzipiert hat es das St. Ingberter Architekturbüro „C3 modulbauArt“. Chef Jürgen Ripplinger erklärt im Gespräch mit der SZ, dass der „Urgedanke“ gewesen sei, das Gebäude wie ein Gartenmöbel aussehen zu lassen. Eben wie einen freischwingenden Stuhl – mit direkter Anbindung an die Außenanlage der Gevita-Residenz. Locker-flockig sollte es ausschauen, aus Massivholzplatten sind die tragenden Wände, wenig Beton, aber viel Glas ist hier zu finden. Das verarbeitete Nadelgehölz stammt aus Tirol, wurde geerntet in einer Höhe von etwa 1500 Metern. Das Holz ist „dichter“ und damit sehr robust, weil die Bäume in luftiger Höhe langsamer wachsen als im Tal.

Beheizt wird die Einrichtung mit Erdwärme, das sei wirtschaftlich bei einer gut gedämmten Hülle, erklärt Architekt Ripplinger. Überdies gebe es eine Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung. Man braucht somit vor allem im Winter nicht zu lüften, was den Tagesgästen zugute kommt. 250 Quadratmeter Nutzfläche sind im Erdgeschoss vorhanden, im Obergeschoss rund 100. Dort sind die Räumlichkeiten fürs Personal, einschließlich Schulungsraum.

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