115 Jahre Dienst am Menschen

Schnappach · Die Schnappacher Wehr hat in diesem Jahr einiges zu feiern. Geburtstage und Jubiläen stehen an. Gefeiert wird dies alles am kommenden Samstag in der Dr. Wolfgang Krämer-Schule - inklusive einer Ehrung.

Schnappach. Die Schnappacher Feuerwehr hat in diesem Jahr einiges zu feiern. Sie wird 115 Jahre alt. Ehrenwehrführer Fritz Holstein gehört seit 70 Jahren der Wehr an. Das Feuerwehrgerätehaus wurde vor 30 Jahren eingeweiht, und dann stehen auch noch Hans Engbarth und sein Stellvertreter Frank Reppert seit zehn Jahren an der Spitze des Löschbezirks. Gefeiert wird das alles am Samstag, 29. September, bei einem Festakt im Schulungsraum der Dr. Wolfgang Krämer-Schule in Schnappach. Beginn ist um 19 Uhr.Die Geschichte der Schnappacher Feuerwehr beginnt 1897. Damals gehörte der kleine Ort noch zu St. Ingbert. Im "Protocoll" über die Geburt der Wehr heißt es: "Am 22. August 1897 wurde unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Josef Henrich, des Feuerwehrcommandanten Karl Becker von St. Ingbert, des Stadtschreibers Jacob Bayer und des Polizeikommissärs S. Emmling in Schnappach aufgrund einer hohen (...) Regierungs-Verfügung eine Pflicht-Feuerwehr gegründet." 32 Feuerwehrmänner wählten Friedrich Leistenschneider zum Kommandanten, Alex Thiery zum Adjutanten, Andreas Grohs zum Abteilungsführer der Leitermannschaft und Valentin Hirth zum Abteilungsführer der Fahrspritze.

Die Notwendigkeit einer eigenen Feuerwehr im vier Kilometer von St. Ingbert und über dem Berg im Sulzbachtal gelegenen Schnappach war von der Regierung des Königreichs Bayern wohl als dringend angesehen worden. Damals waren in den zwei Glashütten im Ort rund 1400 Personen beschäftigt. Und es gab eine Grube. Untergebracht wurde der Löschzug im später abgerissenen Bergamtsgebäude, im Volksmund "Neubau" genannt, an der Straßengabelung St. Ingbert-Sulzbach. 1901 zählte die Feuerwehr 44 Mann. Sie erhielt von St. Ingbert neue Uniformen und zwei Leitern, im Jahre 1902 zusätzlich eine "moderne" Schiebeleiter, die bis 1960 in Dienst war. 1905 wurde der Löschzug mit einer Handdruckspritze ausgerüstet.

Den ersten Großeinsatz hatte die Feuerwehr Schnappach am 6./7. Juli 1907 bei einem Großbrand auf der Vopelius'schen Glashütte. Dabei wurden 34 Schnappacher Wehrmänner durch 38 Wehrleute aus Sulzbach und 28 aus Altenwald unterstützt. Die Notwendigkeit gegenseitiger Löschhilfe ergab sich auch bei einem Großbrand auf der Grube Altenwald am 16. Juli 1907 sowie wiederum auf der Glashütte 1908 und 1911. 1920 wurde der Löschzug in einem Anbau der oberen Glashütte untergebracht, der 1956 durch ein Gerätehaus ersetzt wurde. In den 115 Jahren seines Bestehens leiteten elf "Kommandanten" den Löschzug Schnappach. Seit 2002 steht Hans Engbarth an der Spitze. Dem Engagement von Walter Metz verdankte der Löschzug 1956 sein erstes motorisiertes Löschfahrzeug (TLF 15), das 1969 unter Hans Wilhelm durch ein Lf-8-Fahrzeug ersetzt wurde. Mit der Umgliederung Schnappachs von St. Ingbert nach Sulzbach im Zuge der Gebietsreform "erbte" die Stadt Sulzbach am 1. Januar 1974 auch den bisherigen "bayerischen" Löschzug Schnappach. Fritz Holstein als Löschzugführer wurde mit seinen Mannen als gute Verstärkung der eigenen Freiwilligen Feuerwehr willkommen geheißen. Die Schnappacher Wehrmänner behaupten bis heute ihre Eigenständigkeit. Der Löschbezirk hat 17 Aktive, sieben Mädchen und Jungs in der Jugendwehr und drei Männer in der Altersabteilung. "Wir sind eine eingeschworene Truppe", sagt Löschbezirksführer Hans Engbarth. "Wir sind eine eingeschwo-

rene Truppe."

Löschbezirksführer Hans Engbarth

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