100 Jahre - ein Schuss ins Schwarze

Sulzbach. An einem Tag des Jahres 1909 versammelten sich einige angesehene Sulzbacher Bürger zur Gründung eines Vereins, dem man den Namen "Schützengesellschaft von 1909 Sulzbach Saar" gab. Mitglieder schafften sich Gewehre an, um an den Sonntagen der Sommermonate auf dem Gelände des heutigen Waldheims ihre Schießkunst zu üben

Sulzbach. An einem Tag des Jahres 1909 versammelten sich einige angesehene Sulzbacher Bürger zur Gründung eines Vereins, dem man den Namen "Schützengesellschaft von 1909 Sulzbach Saar" gab. Mitglieder schafften sich Gewehre an, um an den Sonntagen der Sommermonate auf dem Gelände des heutigen Waldheims ihre Schießkunst zu üben. Das erste schießsportliche Ereignis war die Beteiligung mehrerer Mitglieder am 17. Deutschen Bundesschießen in Frankfurt/ Main im Jahr 1912. Der Beginn des I. Weltkrieges bereitete der Vereinstätigkeit ein vorzeitiges Ende. Die Wiedergründung im Jahre 1924 erbrachte nach kurzer Zeit eine Vereinsstärke von 117 Mitgliedern. Im Jahre 1926 errichteten sie einen Schießstand mit 50-, 175- und 300- Meter-Bahnen, einen Wurftaubenstand und einen 60-Meter-Stand "auf den laufenden Keiler". Das Schützenfest 1928, verbunden mit der Fahnenweihe, fand oberhalb des Schützenhauses in Hühnerfeld, am damals noch unbebauten Torhaus statt. 30 000 Eintrittskarten wurden an den Festplatzeingängen ausgegeben. Das große Preisschießen dauerte 14 Tage.Die Gemeinde Sulzbach veranstaltete Schützenfeste 1938 und 1939, Austragungsort waren der untere Markt und die dahinter liegenden Sauerwiesen. Unübersehbar waren die Festzüge mit unzähligen Festwagen, Kolonnen und Musikkapellen. Der Festzug selbst mit den historisch oder in Trachten gekleideten Teilnehmern war für die Sulzbacher ein einmaliges Erlebnis. Kaum waren die Festzelte des Schützenfestes 1939 abgeschlagen, brach der II. Weltkrieg aus. Ein großer Teil der aktiven Schützen wurde einberufen, die Vereinstätigkeit kam im Laufe des Krieges zum Erliegen. 19 Jahre nach dem Krieg, und zwar am 29. August 1964, erfolgte der Zusammenschluss mit dem Schützenverein "Freischütz" Sulzbach. Sportlicher Aufschwung kennzeichnete die folgenden Jahre, als sich einige Schützen für die Saar-Auswahlmannschaft qualifizierten. So beispielsweise Norbert Backes, Bruno Schank und Bernd Wambach und die Luftgewehr-Damenmannschaft mit Rosel Backes, Anita Elgas und Ursula Marzlin, die dreimal nacheinander die Landesmeisterschaft holten und sogar einen saarländischen Rekord aufstellten. 1974 stellte sich der Verein einer neuen großen Herausforderung, dem Bau einer Halle für das Schießen mit Luftdruckwaffen. Im Juli 1978 konnte die neue Anlage mit 15 vollautomatischen Schießständen in Betrieb gehen. 1984 stand mit der 75-Jahr-Feier ein weiterer Höhepunkt in der langen Vereinsgeschichte an. Zwei Wochen lang stand die Schießanlage im Mittelpunkt der sportlichen Wettbewerbe für Nichtaktive, die Sulzbacher Stadtmeisterschaft, Schießen für die Jugend, Kreiskönigsschießen und ein Preisschießen. Sehr schnell trug der Zusammenschluss beider Vereine sportliche Früchte. Insgesamt holten die Sulzbacher Schützen 32 Landesmeistertitel, 42 zweite Plätze und 52 dritte Plätze. 52 mal konnten sie sich für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren. Das Festprogramm am Samstag beginnt um 16 Uhr am Gasthaus "Bayrisch Zell" in Schnappach. Es wird im Beisein vieler Ehrengäste eröffnet mit einem Salutschießen der Salutmannschaft des Schützenvereins Hubertus Herrensohr und dem Böllerschießen der Kanonenmannschaft der Dudweiler Schützengesellschaft von 1857. Das Fest klingt mit Tanz und Livemusik aus.

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