Schiedsmann Axel Egler Streitschlichter Egler erspart vielen den Richter

St. Arnual · Von Andreas Lang

Seit zehn Jahren schlichtet er vornehmlich Streitigkeiten unter Nachbarn im Saarbrücker Schiedsbezirk St. Arnual. Und dafür hat Axel Egler am Dienstag im Saarbrücker Rathaus seine erste Ehrung als Schiedsmann erfahren. Die wichtigsten Voraussetzungen erfüllte er wohl von Anfang an, wie Oberbürgermeisterin Charlotte Britz sagte: „Axel Egler war ja bereits auf vielen Tätigkeitsfeldern aktiv, zum Beispiel als Mitglied unseres Stadtrates, und so kennt er das ,Dorf‘ und besitzt die erforderliche Erfahrung, die ein Schiedsmann so braucht.“  Das Schiedswesen ist ihrer Meinung nach ein wichtiges Ehrenamt für die Gesellschaft: „Ich sage herzlichen Dank, dieses Wirken trägt in erheblichem Maße zum Frieden in den Stadtteilen bei.“ Derzeit habe er den zwölften Fall des Jahres, sagte Egler. „Es geht wieder einmal um den Garten.“

Amtgerichts-Vizepräsident Markus Mahler weiß, was solche Streitigkeiten anrichten können: „Wenn es gegen den Nachbarn geht, kann einen das bis ins Mark treffen.“ Das gelte besonders für so tief in ihrer Heimat verwurzelten Saarländer. Sein Lob an Egler: „Ihre Erfolgsbilanz, was Beilegungen angeht, kann sich sehen lassen.“ Sein mutmaßliches Erfolgsgeheimnis offenbarte Egler wenig später mit einem spitzbübischen Lächeln: „Mein Arbeitszimmer ist nicht sehr groß, da müssen die Beteiligten notgedrungen nahe beisammensitzen.“ „Manchmal sogar Knie an Knie“, wie Gattin Ursula Egler bemerkte. Und: „Unsere Wohnung liegt im vierten Stock, und nicht jeder, der zu uns kommt, nimmt den Aufzug.“ So bleibe wohl meist schon viel Energie auf der Treppe, die dann nicht mehr in den Rechtsstreit fließen kann. Dazu besteht Egler auf den Grundregeln des Anstandes im Umgang miteinander. Und so erläutert er stets zu Beginn des Schlichtungstermins die Spielregeln: „Wir lassen einander ausreden, und wir schreien uns nicht an.“ Und siehe da, meist wird ein Weg gefunden, der eint, statt zu entzweien. Verlassen die meist Versöhnten dann die Egler’sche Wohnung, muss Ursula Egler meist nicht fragen, wie es ausgegangen ist: „Ich bin immer froh, wenn sie lächelnd gehen, dann weiß ich Bescheid.“ Geht es nach Axel Egler, macht er noch ein bisschen weiter.

Seine Bewerbung für eine weitere Amtszeit liegt der Verwaltung vor, demnächst soll der zuständige Bezirksrat Mitte darüber abstimmen. Vom Landesvorsitzenden der Bundes Deutscher Schiedsleute (BDS), Hans Jürgen Kiefer, gab es bereits jetzt Urkunde und Bronzemedaille des  BDS zum Zehnjährigen.

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