Kolumne Die grüne Barbara

Der Streit um Barbara Meyer-Gluche im Saarbrücker Stadtrat entwickelt sich zur lächerlichen Posse.

Streit um die Nominierung von Barbara Meyer-Gluche
Foto: SZ/Robby Lorenz

Seit Tagen plagt mich ein furchtbarar Ohrwurm. Das Lied „Die schwarze Barbara“ von Heino läuft in meinem Kopf auf und ab. Zuerst suchte ich die Ursache meines Leidens bei einer alten Langspielplatte meiner Oma. Doch dann wurde mir klar: Der Saarbrücker Stadtrat ist Schuld. Seitdem feststeht, dass die Grüne Barbara Meyer-Gluche neue Bürgermeisterin werden soll, tobt unter den Stadtratsfraktionen ein Streit. Linke und SPD glauben, die Grüne Meyer-Gluche sei noch zu grün für den Job. Von wegen, meint die CDU. Die Grüne sei gar nicht mehr grün, habe jede Menge Erfahrung. Auch die FDP sprang Meyer-Gluche zur Seite. Jede Fraktion scheint genau zu wissen, wie die Grünen-Politikerin ihren Job machen wird. Dabei tritt sie die Stelle, im Falle ihrer Wahl, erst Anfang Dezember an.  Unter Journalisten ist es üblich, Politikern, die neu im Amt sind, eine 100-Tage-Frist zu gewähren. Die vielen Herren im Stadtrat, die Wochen vor ihrem Amtsantritt über Meyer-Gluche urteilen, sollten sich daran ein Beispiel nehmen. Denn diese Posse ist noch schlimmer als ein Ohrwurm von Heino.

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