Hilfe für Frauen in Not Stadtrat will Frauen besser vor Gewalt schützen

Saarbrücken · (red) Ein Mann belästigt eine Frau sexuell. In vielen Städten gibt es in solchen Fällen Hilfe. Etwa in Münster, wo bedrängte Frauen sich mit der Frage „Ist Luisa hier?“ in Bars und Clubs an Mitarbeiter der teilnehmenden Lokale wenden können. Ein ähnliches Projekt strebt die Koalition aus CDU, Grünen und FDP im Saarbrücker Stadtrat an.

Es habe bereits Gespräche zwischen dem Frauennotruf Saarland und dem Frauenbüro gegeben. Nun solle ein „Runder Tisch Schutzräume” folgen. Und ein Projekt, „das bestmöglich im Stadtleben verankert ist“. Einen entsprechenden Antrag hat der Stadtrat am 11. Februar verabschiedet. 40 Prozent aller Frauen in Deutschland haben Untersuchungen zufolge seit ihrem 16. Lebensjahr körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt. Dagegen sei mit allen Mitteln vorzugehen. Etwa mit Orten, wo bedrohte Frauen schnell diskret Hilfe finden.

Die Linke im Stadtrat hält das Vorhaben für unausgegoren. Sie habe dem Antrag zwar zugestimmt, sieht aber offene Fragen. Es gebe keine Zahlen, in welchem Umfang dieses Programm anderswo überhaupt in Anspruch genommen wird und ob es wirkt. Und warum sollen Frauen nicht einfach den Belästiger benennen, damit er Wirt ihn rauswirft? Stattdessen werde beispielsweise empfohlen, die Frauen unauffällig zum Hinterausgang zu geleiten – „wo sie dann auf sich alleine gestellt womöglich in noch größerer Gefahr sind als innerhalb der Gastronomieräume“. Grundsätzlich sei ein Präventionsprogramm auf den Weg zu bringen. Jedoch müsse es dafür erst einmal ausgereifte Überlegungen geben. Die Linke habe deshalb zunächst auch einem runden Tisch unter Beteiligung aller Akteure zugestimmt.

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