Windräder Klarenthal Stadtrat erteilt „gemeindliches Einvernehmen“ für Windräder

Gersweiler-Klarenthal · Die geplanten Windenergieanlagen im Krughütter Wald in Gersweiler/Klarenthal haben eine weitere Hürde auf dem Weg zur Baugenehmigung genommen. Am Dienstagabend erteilte der Stadtrat Saarbrücken mit der Mehrheit der Jamaika-Koalition das gemeindliche Einvernehmen.

 Symbolbild

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Foto: dpa/Christophe Gateau

Mit einer emotionalen Rede eröffnete Yvonne Brück, Grüne, die längste Debatte in der vergangenen Stadtratssitzung. Sie hob die Bedeutung von Windenergieanlagen für die Bekämpfung des Klimawandels hervor, während ihr Nachredner Michael Bleines, Linke, argumentierte, dass neben der Rodung eines über 400 Jahre alten Waldes vor allem gegen die Anlagen in Klarenthal spreche, dass die Anlagen während eines Großteils der Zeit stillstehen würden.

Torsten Reif, Grüne, erklärte später in der Diskussion, dass er einige der genannten Zahlen und Fakten richtig stellen wolle, unter anderem auch die Aussage von  Bleines. Die Anlagen würden nicht den Großteil des Tages wegen eines zu starken Schattenwurfes stillstehen, da der Schattenwurf lediglich am frühen Morgen und am Abend entstehen würde. Auch wies er daraufhin, dass 220 000 m2 große Photovoltaik-Anlagen benötigt würden, um ein Windrad zu ersetzen. Zu den Diskussionen über den Standort sagte Reif: „Natürlich wäre es schön, wenn wir die Anlagen auf eine Wiese statt in einen Wald bauen könnten, doch diese Entscheidung wurde uns 2015 genommen.“

Hermann Hoffmann, CDU, wies als dritter Redner darauf hin, dass es bei der Abstimmung nicht um die Bauerlaubnis der Windenergieanlagen gehe. Aufgabe des Stadtrates sei es, zu diesem Zeitpunkt lediglich, das gemeindliche Einvernehmen zu erteilen. Wenn die Verwaltung bei der Prüfung des Antrage zu dem Ergebnis kam, dass das Vorhaben nach Paragraph 35 Absatz 3 keine öffentlichen Belange beeinträchtige, müsse der Stadtrat das gemeindliche Einvernehmen erteilen. Dieses dürfe nur mit triftigen Gründen, die hier nicht gegeben seien, verweigert werden. Auch Helmut Isringhaus, FDP, verwies darauf, dass es nicht darum gehe, ob die Windräder an dieser Stelle sinnvoll sind oder nicht.

Bernd Weber, SPD, äußerte sich differenziert zur Aufgabe des Stadtrates: „Ja, wir treffen primär eine rechtliche Entscheidung, aber wir sind nicht alternativlos.“ Nicht jeder müsse die Bewertung der Stadtverwaltung teilen.

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