Programm der Stadtgalerie Saarbrücken Stadtgalerie holt die Kunstwelt an den Markt

Saarbrücken · Die Stadtgalerie präsentiert zum Saisonauftakt in diesem Frühjahr Werke zweier international renommierter Soundkünstler. Arbeiten des Schweizers Zimoun und des Amerikaners Douglas Henderson sind in zwei Einzelausstellungen zu sehen.

200 Besucherinnen und Besucher sahen die Vernissage am 6. März.

Zimouns Projekte lassen sich vielleicht am ehesten mit wissenschaftlichen Experimenten vergleichen, die einen ganz eigenen Humor und eine scharfe Beobachtungsgabe von Raum und Klang voraussetzen. Im Zentrum seiner Praxis steht das Studium schwingender Mikrostrukturen. Dabei untersucht seine Arbeit den mechanischen Rhythmus und Fluss der vorbereiteten Systeme. Sowohl klanglich als auch visuell bilden unterschiedlich getaktete Bewegungseinheiten die Grundlage für seine Kompositionen, deren Aufbau und Timing auch in der Stadtgalerie zu ganz neuen Ergebnissen führen werden.

Douglas Henderson ist Klangkünstler, Klangforscher und ein interdisziplinärer Erkunder von Schall und Raum. Seit 2007 lebt der US-amerikanische Künstler in Berlin. Seine Arbeiten umfassen alle Aspekte des Mediums, von elektroakustischen Klangkompositionen bis hin zu skulpturalen Arbeiten und Installationen.

Im Sommer wird die Basler Künstlerin Sabine Hertig zu Gast sein. Die Stadtgalerie richtet die erste Einzelausstellung dieser Künstlerin außerhalb der Schweiz aus. Ihre Materialien sind Leim, Schere und Zeitungsausrisse, die sie in wandfüllenden, analogen Collagen auf geradezu malerische Weise in Kunst, Poesie und Gedankenströme verwandelt.

Parallel dazu sind in der Gruppenausstellung „In Transit“ fünf Künstlerinnen und Künstler in der Galerie vertreten. Gohar Dashti (Iran), Daniel Castro Garcia (Spanien/Großbitannien), Tanya Habjouqua (Jordanien), George Awde (Libanon/USA) und Stefanie Zofia Schulz (Polen/Deutschland) beschäftigen sich in Fotografie, Performance und Film mit den Erfahrungen Geflüchteter.

In ihrer je eigenen Ästhetik unternehmen sie den Versuch, die Missverständnisse über Immigration und Anderssein zu durchbrechen und ihnen eine differenziertere Darstellung entgegenzusetzen.

Im Herbst folgt als weiteres Highlight die Kunst der nordirischen Künstlerin Claire Morgan, die mit intimen wie raumgreifenden Skulpturen aus präparierten Tieren und unzähligen aufgefädelten Insekten und Pflanzenteilen die Welt auf den Kopf stellt. In diesen Installationen schafft sie einen Rückzugsort für die Natur als Still-Leben, der die gefährdete Schönheit und Fragilität ihrer Fauna zeigt. Claire Morgan wird mit ihren plastischen Werken das gesamte Haus bespielen.

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