Brückenteile gelöst Saar-Verkehrsministerin: Sulzbachtalbrücke ist stabil

Sulzbach · Die Meldung, handballgroße Gesteinsbrocken seien von der Sulzbachtalbrücke in die Tiefe gestürzt, hatte die Polizei die A 8 am späten Mittwochabend (29. August) sperren lassen. Nachdem Experten das Bauwerk kontrolliert hatten, gaben die Beamten die Trasse wieder frei.

Wirbel um Betonteile: Autobahnbrücke bei Sulzbach zeitweise gesperrt
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Der Schreck war groß, als Mittwochabend ein Spaziergänger unterhalb der viel befahrenen Sulzbachtalbrücke Gesteinsbrocken fand, die von dem mächtigen Bauwerk stammten. Gegen 21 Uhr alarmierte er die Polizei über den Fund der bis zu handballgroßen Stücke, wie er sagte. Daraufhin sperrten Beamte die A 8 in beide Richtungen, die über die 50 Meter hohe Talbrücke. Und auch die Sulzbachtalstraße darunter wurde vorsichtshalber dicht gemacht.

Der Neunkircher Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) schickte umgehend Experten vor Ort. Die stellten recht bald fest: keine Gefahr für die Statik, worauf die Polizei die Strecke um 22.45 Uhr wieder freigab.

Worum handelte es sich nun bei den Steinen, die am Boden lagen und die ein Mann beim Ausgang mit seinem Hund entdeckte? In der Tat sollen es Teile der Konstruktion sein. Allerdings relativierte Wolfgang Kerkhoff, Pressesprecher im saarländischen Verkehrsministerium, deren Größe. „Sie waren maximal so groß wie eine Faust“ und sollen auch nicht einfach hinabgestürzt sein. Kerkhoff vermutet, dass der Zeuge „unter dem Eindruck von Genua“ stand. In der italienischen Stadt war eine Autobahnbrücke eingestürzt und hatte viele Opfer in den Tod gerissen.

In Sulzbach handle es sich bei dem Geröllfund um einen Lagerplatz für Stücke, die sich bei der Hauptbauwerksprüfung lösten. So seien zurzeit Arbeiter von einer Baustellenbühne aus damit beschäftigt, den Beton abzuklopfen. Dabei fielen lockere Teile auf die Bühne. Es bleibe nicht aus, dass einzelne Stücke hinunterfallen. Kerkhoff: „Aber der Abschnitt darunter ist während der Prüfung gesperrt.“ So auch ein Betriebsweg der Straßenverwaltung, wo das Material jetzt lagerte und welches der Passant als herabgefallene Brückenteile ausmachte.

Die noch laufende Prüfung sei bislang bedenkenlos verlaufen. Fachleute sollen zudem die Sulzbachtalbrücke, zwischen 1966 und 1969 gebaut, „statisch nachgerechnet“ haben. Das Ergebnis nach Kerkhoffs Angaben: „Sie ist nicht perfekt, aber okay.“ Autofahrer könnten sie beruhigt überqueren. Was die Sperrung am Mittwochabend betraf, soll es sich um eine „reine Vorsichtsmaßnahme gehandelt haben, zitiert Kerkhoff Verkehrsministerin Anke Rehlinger (SPD). „Eine Gefahr bestand und besteht nicht.“ Die Statik sei nach wie vor stabil.

 Die Sulzbachtalbrücke: Gelöste Betonteile veranlassten die Polizei, die A 8 in diesem Abschnitt zu sperren. Mittlerweile ist die Passage nach Prüfung wieder frei. (Archivbild)

Die Sulzbachtalbrücke: Gelöste Betonteile veranlassten die Polizei, die A 8 in diesem Abschnitt zu sperren. Mittlerweile ist die Passage nach Prüfung wieder frei. (Archivbild)

Foto: Becker & Bredel

Die Bauarbeiter sollen noch anderthalb Wochen prüfen. In dieser Zeit kontrollieren sie sowohl die Unterseite als auch die Pfeiler.

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