Sozialprojekt für Kinder Wie Saarbrücker Kinder mit „Sindbad“ Integration lernen

Saarbrücken · Seit zehn Jahren verbindet der Verein Pädsak Sozialarbeit für Kinder mit Musik. Nun sucht man weitere Geldgeber.

 Kinder aus der Kita Melanchthon bei der „Sindbad“-Aufführung in der Saarbrücker Musikhochschule.

Kinder aus der Kita Melanchthon bei der „Sindbad“-Aufführung in der Saarbrücker Musikhochschule.

Foto: Bert Romann/PÄDSAK

Sonst gilt’s hier der Klassik und dem Jazz, jetzt aber waren mal orientalische Klänge in der Saarbrücker Musikhochschule zu hören. Und nicht Studierende waren die Hauptpersonen, sondern Grundschul- und Kita-Kinder aus Saarbücken. Die Pädagogisch-Soziale Arbeitsgemeinschaft (Pädsak) feierte ihr zehnjähriges Bestehen mit dem Kinderprojekt „Sindbad“. Der Saarbrücker Verein organisiert soziale Projekte wie etwa Schüler- und Altenhilfe, Sozialberatung und den regelmäßigen Kindertreff im Stadtteil Wackenberg. Die Programmangebote der Pädsak verbinden soziale Hilfestellung mit Kultur für den Stadtteil, so Beate Weiler, Koordinatorin der Pädsak.

Zum Jubiläum wurde nun ein Projekt auf die Beine gestellt, bei dem Kinder aus verschiedenen Kitas vom Wackenberg, die die Pädsak-Angebote wahrnehmen, zusammen mit Studenten der Musikhochschule das Märchen „Sindbad“ als Musical aufgeführt haben. Solche musikalischen Projekte sind übrigens gute Tradition bei dem Verein, so beispielsweise auch die Zusammenarbeit mit dem „HeartChor“, das sind Senioren, die vor allem Rocktitel singen, und einem Anti-Rassismus-Projekt mit den Jugendlichen vom Verein „2. Chance“.

Speziell die musikalische Früherziehung liegt den Pädsak-Mitarbeiten am Herzen. Denn diese habe einen wichtigen Effekt auf das Erlernen sozialer und kreativer Kompetenzen, so der Saarbrücker Musikpädagoge Prof. Michael Dartsch: „Sie trägt außerdem zur Stärkung emotionaler Ausgeglichenheit bei.“ So könne sie auch die Bildungschancen benachteiligter Kinder erhöhen.

„Wir nutzen speziell die Möglichkeit der nonverbalen Kommunikation von Musik, um zu integrieren“, sagt Beate Weiler, „unsere musikalische Frühförderung zieht jedes Mal sehr viele Eltern und Kinder aus den verschiedensten Ländern an. Die Sprache Musik versteht jeder und verbindet auf Anhieb.“ Laut Weiler wirkt sich gemeinsames Musizieren auch besonders gut auf die Eltern-Kind-Bindung aus.

„Diese bisherigen positiven Entwicklungen sollten in der Zukunft nahtlos weitergeführt werden“, fordert Musikpädagoge Dartsch. Genau das aber ist die Herausforderung. „Wegen Geldmangels musste bereits eines unserer Musikprogramme gestrichen werden“, bedauert Weiler, „dabei ist es sehr wichtig, Kindern und Eltern eine stabile und dauerhafte Anlaufstelle zu bieten“. Bislang konnte die Pädsak sich auf Spenden von der Kinderhilfsaktion „Herzenssache“ (Saarländischer Rundfunk und Südwestrundfunk) und von privaten Geldgebern stützen. Weiler hofft, dass dies auch künftig so bleibt. Dennoch müsse man ständig nach neuen Sponsoren suchen.

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