Katastrophenschutz Am Warntag heulen die Sirenen

Auersmacher/Großrosseln · Kommunen prüfen am 10. September, ob die Anlagen noch in Ordnung sind. Jedes Signal hat eine besondere Bedeutung.

 Auch die Sirene auf der Arnulfschule in St. Arnual wird am Donnerstagmorgen ab 11 Uhr Uhr Warnsignale von sich geben.

Auch die Sirene auf der Arnulfschule in St. Arnual wird am Donnerstagmorgen ab 11 Uhr Uhr Warnsignale von sich geben.

Foto: Heiko Lehmann

Vor 50 Jahren musste Rudi Dahlem, der damalige Löschbezirksführer der Freiwilligen Feuerwehr in Auersmacher, für jede Alarmierung in seinen Keller laufen und von dort aus die Sirenen auf der Schule und auf dem Feuerwehrgerätehaus betätigen.

Damals wussten die Menschen sofort, dass etwas im Ort passiert ist. Die Feuerwehrleute fanden sich in Windeseile im Gerätehaus ein. Im Jahr 2020 läuft das alles viel moderner ab. Die Feuerwehrleute bekommen den Alarm über Funkmelder mit und können sogar ablesen, um welchen Einsatz es sich handelt. Die Bevölkerung bemerkt davon nur das Heulen der Martinshörner, wenn die roten Autos zu den Einsatzorten fahren.

In der Gemeinde Kleinblittersdorf schlugen die Sirenen in allen fünf Ortsteilen zum letzten Mal im Jahr 2018 echt Alarm. Damals war das Jahrhundert-Unwetter an der Oberen Saar. „Die Sirenen haben die Funktion des Bevölkerungsschutzes. Wenn die Sirenen gehen, sollte jeder gewarnt sein. Das kann auch bei Großbränden sein, wenn zum Beispiel Türen und Fenster geschlossen gehalten werden sollen“, erklärt Peter Dausend, der Wehrführer in der Gemeinde Kleinblittersdorf.

In der Gemeinde Großrosseln kommen die Sirenen noch etwa zehn- bis 15-mal pro Jahr zum Einsatz. „Wir haben aufgrund der topografischen Lage und der Grenznähe nicht überall Empfang mit den Funkmeldern, deshalb gehen bei uns noch bei größeren Einsätzen die Sirenen“, sagt Fritz Schido, der Wehrführer der Gemeinde Großrosseln.

Am heutigen Donnerstag heulen die Sirenen überall in Deutschland. Es ist der erste bundesweite Warntag seit der Wiedervereinigung vor 30 Jahren. Von 11 bis 11.20 Uhr werden die Sirenen-Signale ertönten. Gleichzeitig werden alle weiteren Warnmöglichkeiten wie Radio, Fernsehen, soziale Medien, Warn-Apps und digitale Werbetafeln auf mögliche Gefahren hinweisen.

„Der Warntag soll die Anlässe für Warnungen bekannter machen, und er soll der Bevölkerung die damit verbundenen Verhaltensregeln näherbringen. Wichtig ist, dass die Bevölkerung unabhängig von ihrem Aufenthaltsort in Deutschland bei entsprechender Gefahr durch gleiche Sirenensignale gewarnt und wieder entwarnt wird und daher die Bedeutung der Sirenensignale kennt“, erklärt Torsten Folz vom Fachbereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehren im Regionalverband Saarbrücken.

 Peter Dausend, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Kleinblittersdorf.   Foto: Heiko Lehmann

Peter Dausend, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Kleinblittersdorf. Foto: Heiko Lehmann

Foto: Heiko Lehmann

Je nach Gemeinde ist die Überprüfung der Sirenen wöchentlich oder monatlich an einem bestimmten Tag immer um die gleiche Uhrzeit. Für die Zukunft ist zusätzlich geplant, dass dieser bundesweite Warntag jährlich immer am zweiten Donnerstag im September stattfinden soll. Folgende Signale sind zu hören:  eine Minute Sirenenton, zweimal unterbrochen bedeutet: Alarmierung der Feuerwehr zu dringendem Einsatz. Eine Minute Heulton, auf und abschwellend bedeutet: Katastrophenalarm, Luftschutzalarm. Eine Minute Heulton, auf und abschwellend und zweimal unterbrochen bedeutet: ABC-Alarm (atomare, biologische oder chemische Kampfstoffe). Eine Minute Dauerton bedeutet: Entwarnung.

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