Arbeiter-Samariter-Bundes informiert über aktuellen Stand Sind einige Hausnotruf-Geräte nicht mehr zeitgemäß?

Saarbrücken · Die Systeme funktionieren nur, solange es keine Störungen in den Telefonnetzen gibt.

 Ein Hausnotruf-System hilft in Notsituationen. Damit es einwandfrei funktioniert, gilt es allerdings, ein paar Dinge zu beachten.

Ein Hausnotruf-System hilft in Notsituationen. Damit es einwandfrei funktioniert, gilt es allerdings, ein paar Dinge zu beachten.

Foto: dpa-tmn/Ressel

Ein SZ-Leser aus Saarbrücken sorgt sich um die Sicherheit älterer Menschen, die Hausnotruf-Systeme benutzen. Viele Geräte, seine Kritik bezieht sich insbesondere auf Apparate des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB), seien nicht mehr zeitgemäß, glaubt er. „Die Hardware wurde nicht an der Zeit von IP-Telefonie angepasst, aber die Verträge“, steht für den SZ-Leser fest.

Bei auf dem Internet basierenden Telefondiensten, Voice over IP genannt, sei die Nutzung des Notrufes mit einem Sicherheitsrisiko verbunden, da diese Anschlüsse „keine zuverlässige Verbindungsstabilität“ gewährleisteten, heiße es in den ihm vorliegenden Vertragseinschränkungen. Nur ein analoger Festnetzanschluss garantiere eine sichere Funktion.

Bernhard Roth, Geschäftsführer der ASB-Landesgeschäftsstelle Saarland, entgegnet auf die Kritik, die eingesetzten Geräte seien auf dem aktuellen Stand der Technik. „Auch alle anderen Anbieter im Saarland sind auf die digitale Technik umgestiegen“, erwidert er. Bei dieser Technik hätten die Nutzer sogar den Vorteil, dass die Hausnotrufe direkt bei der zentralen Rettungsleitstelle aufliefen.

Die Geräte könnten jedoch nur dann störungsfrei funktionieren, wenn der Telekommunikations-Anbieter für eine gute Verbindung sorge, gibt Roth zu bedenken. Darauf weise der ASB bereits bei Vertragsabschluss hin. Der vom SZ-Leser erwähnte Haftungsausschluss habe juristische Gründe.

Ob der Nutzer nun ein Voice-Over-IP-Telefon oder einen analogen Anschluss benutze, spiele in der Praxis keine Rolle. Zumal es ein analoges Telefonnetz im Saarland de facto gar nicht mehr gebe, so Roth weiter.  Da immer mehr Senioren kein Festnetz mehr hätten, sondern nur noch über ein Handy verfügten,  könne der Hausnotruf sogar mit dem Mobilfunk genutzt werden.

Allerdings: „Die Geräte sind alle stromabhängig“, ergänzt der Geschäftsführer. Tauchten Probleme auf, könnten die unterschiedlichsten Ursachen dafür verantwortlich sein, erklärt er. Das Spektrum der möglichen Probleme reiche von der Reinemachefrau, die aus Versehen den Stecker zieht, bis hin zu Unwettern. Die Hochwasser-Katastrophe im Ahrtal habe zudem gezeigt, dass es Situationen geben könne, in denen sowohl das Fest- als auch das Mobilfunknetz komplett ausfallen. Die Geräte könnten jedoch nur dann funktionieren, wenn Telefonverbindungen möglich sind, gibt Roth zu bedenken. Doch in 95 Prozent der Fälle sei der Hausnotruf zuverlässig.

Werde das Gerät vom Stromnetz getrennt, melde es der Zentrale, dass keine Verbindung bestehe, so der ASB-Sprecher weiter. Bei den meisten Störungen liege die Ursache  jedoch in der Software der Telefonanlage. Tauchten solche Probleme auf, würden Techniker, die an allen Tagen des Jahres erreichbar seien, zu den Kunden fahren und die Probleme kostenfrei beseitigen. „Das ist Bestandteil der monatlichen Grundgebühr“, betont Roth.

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