Architektur Sie kommt: „Super sexy Sommerküche“ für Göttelborn

Göttelborn · Der Entwurf war gedacht als Semesterarbeit. Aber jetzt wird daraus Wirklichkeit: Die Studierenden bauen auf dem Campus.

 Sie entwarfen die „Super sexy Sommerküche“: die Architektur-Studierenden Janina Wolf (l.), Marco Schneider (Zweiter v. l.) und Leonie Großmann (r.) mit Professor Stefan Ochs.

Sie entwarfen die „Super sexy Sommerküche“: die Architektur-Studierenden Janina Wolf (l.), Marco Schneider (Zweiter v. l.) und Leonie Großmann (r.) mit Professor Stefan Ochs.

Foto: Oliver Dietze

Der interne Name des Projekts lässt schon aufhorchen: „Super sexy Sommerküche“. Als die Gruppe der Architektur-Studierenden Leonie Großmann, Janina Wolf und Marco Schneider von Professor Stefan Ochs ihn verraten, müssen sie lachen. Sie stehen vor dem Modell ihrer Semesterarbeit auf dem Campus Göttelborn, dort, wohin es vor zwei Jahren die Architektur und das Bauingenieurwesen der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes hin verschlagen hat.

Stefan Ochs, Architekt und Professor der Fakultät, ist aber erst mal voll des Lobes für den neuen Standort: „Es ist eine tolle Location, es wurde viel Geld hier investiert, und wir haben vor Ort jede Menge Freiheit für die Forschung und Lehre. Es gibt tolle Arbeitsplätze für die Studierenden und eine große Modellbauwerkstatt.“

Ochs sieht aber auch Nachteile: „Aber wir sind weit draußen und die Versorgung ist nicht so gut. Unsere Mensa, mit der wir ansonsten sehr zufrieden sind, schließt um 14 Uhr. Danach müssen sich die 250 Architektur-Studierenden mit Brötchen von der Tankstelle verpflegen.“

Daher sei man im Wintersemester 2017/2018 auf die Idee gekommen, als Übung im ersten Semester das Projekt „Sommerküche“ anzugehen. Das Konzept sah vor, auf einer Wiese direkt vor der Mensa ein einfaches Gebäude zu planen, in dem die Studierenden im Sommer gemeinsame Mahlzeiten zubereiten könnten.

Dann aber wurde aus der Übung Realität. „Irgendwann im Wintersemester bei den Korrekturgesprächen mit Herrn Ochs kam die Idee auf, die Sommerküche selbst zu bauen, zu realisieren. Denn das wurde ein großer Wunsch der Studierenden. Und Herr Ochs und die anderen Professoren fanden die Idee auch gut“, erklärt Janina Wolf.

Nach dem ersten Semester, in den Semesterferien, wurde daraufhin für die drei Studenten das Projekt zu einem Praktikum. „Wir haben mit der Planung angefangen, aber das war ja nur sinnvoll, wenn auch eine Genehmigung vorlag. Also mussten wir zuerst um Erlaubnis fragen“, erzählt Leonie Großmann.

Und so zeigten die Studierenden ihre Pläne sowohl Professor Wolrad Rommel, dem Präsidenten der HTW Saar, als auch Bernd Therre, dem Geschäftsführer der SHS Strukturholding Saar, auf deren Gelände sich der Campus Göttelborn befindet. Beide waren von der Idee sehr angetan, sodass die drei Studierenden dann im zweiten Semester an dem Projekt weiterarbeiten konnten. Sie entwickelten die Grundidee weiter, machten einen Entwurf, konzipierten die Konstruktion und bauten ein Modell. Und nun, zum Ende des Semesters, ist klar, dass im August Baubeginn sein wird. „Wir haben eine Anschubfinanzierung für die Sommerküche erhalten. Woman- und Manpower ist ausreichend da. Was wir jetzt noch brauchen, sind Material, Geld und Werkzeuge“, erklärt Stefan Ochs. Daher habe man mittlerweile neben Firmen, die ihren Sitz ebenfalls auf dem Campus Göttelborn haben, gerade auch den Ministerpräsidenten des Saarlandes, Tobias Hans, angeschrieben und um Unterstützung gebeten. Denn die Begeisterung für das Projekt ist groß.

Das Modell lässt bereits erahnen, wie harmonisch sich die Küche auf dem Campus einfügen wird. Denn sie zeigt eine leichte Pavillon-Konstruktion, die auf eine bereits vorhandene Stützmauer aufgesetzt wird. Nur wenige Punktfundamente müssen daher in die Wiese eingelassen werden, keiner der umstehenden Bäume muss gefällt werden. Die Konstruktion ist leicht und lichtdurchlässig. Auf zierlichen Stahlstützen liegt im offenen Bereich eine Holzpergola auf, dort, wo man später gemeinsam essen will.

Der Küchenbereich dagegen ist mit Holzplatten zu einem Pavillon verschlossen. Aber auch hier finden sich die leichten Pergola-Elemente.

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