In Neuweiler ging’s fröhlich zur Sache Sie hielten sich die Bäuche vor Lachen

Neuweiler · Sitzung mit Niveau, Esprit und ungeheur viel Witz: In Neuweiler verstehen es die katholischen Frauen, närrisch zu feiern.

 Im quietschfidelen Dialog  miteinander sind hier Yvonne Comont-Kirsch (vorne) und Claudia Winkler.

Im quietschfidelen Dialog  miteinander sind hier Yvonne Comont-Kirsch (vorne) und Claudia Winkler.

Foto: Thomas Seeber

Auf eine vergnügliche  Kreuzfahrt luden am Wochenende  die KfD-Frauen von Neuweiler ihre Gäste im Jugendfreizeitheim ein. Dabei stellten  sie mit ihren närrischen Auftritten unter Beweis, dass man seine Gäste auf hohem Niveau unterhalten kann, auch ohne ein Karnevalsverein zu sein.

Das karnevalistische Programm - von Monika Comont und Yvonne Comont-Kirsch zusammengestellt und von den 15 Damen der katholischen Frauengemeinschaft St. Hildegard auf die Bühne gebracht - strapazierte das Zwerchfell der überwiegend weiblichen Gästeschar in den viereinhalb Stunden sehr. Als „Kapitöse Steffi“ moderierte Stefanie Tesch-Adam im schicken Kapitäns-Look höchst charmant und fand stets gekonnt tolle Überleitungen zu den nächsten Nummern. „Ahoi und Leinen los“ hieß es zu Beginn des Abends und ab da gab es kein Halten mehr.

Über Figurprobleme und Diäten unterhielten sich zwei Ladies beim Walking. Da kamen aber eher die „Sprechwerkzeuge“ als die „Laufwerkzeuge“ zum Einsatz. „Findest du, dass ich zu wenig Brust habe?“ „Nein, zwei reichen völlig.“ An ihren Männern ließen sie auch kein gutes Haar. Die kesse Lena Uhl ist mit ihren elf Jahren das jüngste Mitglied der Gruppe aber bereits ein großes Talent auf der Bühne. „Ich möchte sooo gern Prinzessin sein“, sinnierte sie und überlegte laut, wie ihr Prinz sein müsste. „Scheen muss er sinn unn auch sehr nett. Schließlich gehe ich nicht mit jedem …. zum Bankett.“ Und zur Not würde es wohl auch Justin Biewer tun.

Stefanie Tesch-Adam schlussfolgerte in ihrer Moderation, dass sie ja eigentlich auch adelig sein müsse. „Die Adeligen haben doch immer ein ,von’ in ihrem Namen, und die Leute reden von mir immer als ,die Frau vom Bürgermeister’“. Es folgten Sketche und Pointen Schlag auf Schlag, und mit ihren komischen Einlagen sorgten die Akteurinnen dafür, dass auch im 43. Jahr dieser Traditionsveranstaltung kein Auge trocken blieb.

Da kämpfte man mit den Tücken eines „verrückten“ Radios, das zum „Radio Gaga“ mutierte, eine verrückte Bobfahrt mit Hindernissen sorgte ohne Worte für wahre Lachsalven und beim „Döner-TV“ gab es augenzwinkernde Tipps für die Integration türkischer Migranten. „Das Ähn un das Anner“ machten sich in einem Café auf die Suche nach ihrem Beuteschema und stellten fest, dass ihre Kurven vom Haarewaschen mit dem falschen Shampoo kommen. „Da steht drauf für mehr Volumen und Fülle. Künftig dusche ich nur noch mit Pril – das hilft auch bei hartnäckigem Fett.“

Die Gesangsgruppe „Die Schubidu’s“ unterhielten die Narren mit einem Medley aus Ballermann-Hits. „Eigentlich sind bei der KfD ja nur katholische Frauen“ zog Kapitöse Steffi den einzigen Mann in der Gruppe auf. „Macht nichts, ich bin geimpft“, kam da zur Antwort. Beim Klatsch und Tratsch im Frisörsalon „Freche Schnitte“ erfuhr man bei so manchem Glas Sekt einiges aus dem Liebesleben der Kundin. „Unser Wasserbett gleicht eher dem Toten Meer.“ Aber es gab auch Ernährungstipps wie etwa „Abwechslungsreiche Ernährung geht auch mit 25 Sorten Schokolade“ oder  „Kuchen zieht die Haut glatt.“ Die „Lustigen Witwen“ berichteten singend davon, wie sie ihre Männer los geworden sind, und als Dauerbrenner sorgten „Ernst und Erna“ dafür, dass das Publikum sich die Bäuche hielt vor Lachen. Der Anblick von „Erna“ in gelben Dessous erinnerte „Ernst“ daran, dass er noch die gelben Säcke raus stellen muss. Außerdem: „Ich kann dich nicht von deiner Schokoladenseite fotografieren. Du siehst von allen Seiten aus, wie Pudding!“ Als „Es Greetche vom Hof“ auf die Bühne kommen sollte gab es von Ihr wegen des fehlenden Einmarschs eine Rüge. „Ich komme doch nedd trugge durch de Saal!“ Für den guten Ton sorgte übrigens Martin Schwindling an den Tasten. Er und die Girls vom Bord-Animations-Programm testeten das Publikum regelmäßig mit Schunklern und Mitmach-Tänzen auf Seefestigkeit. Tolle Tanzeinlagen brachten die Gruppen „Potpourri“ und „Hofer Mädels 3.0“ auf die Bühne. Herrlich auch das Gespräch unter vier Damen auf dem Pooldeck. „Leichte Gymnastik hilft beim Abnehmen. Einfach den Kopf schütteln, wenn dir jemand etwas essbares anbietet!“ „Hat dir heute schon jemand gesagt, dass du schön bist? Nein? Dann denk mal drüber nach!“ Sie kamen zu dem Schluss, dass Urlaub zuhause in Neuweiler im Hotel Paul auch ganz schön ist.

„Ich bekomme täglich das Bett gemacht, immer ein frisches Handtuch und leckeres Frühstück und wenn ich mal etwas vergessen habe, kann ich „dabber hemm“, es holen.“ Aber auch die schönste Reise geht einmal zu Ende. Zum Abschlusslied kamen alle Akteurinnen noch einmal auf die Bühne zum Abschlusslied zur Melodie „Eine Seefahrt, die ist lustig!

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