1. FC Saarbrücken gegen 1. FC Köln Sicherheitsstufe rot für DFB-Pokal-Spiel

Saarbrücken/Völklingen · Für das Pokal-Spiel des 1. FC Saarbrücken gegen den 1. FC Köln ist das Völklinger Stadion ausverkauft. Die Polizei und die Ordner des 1. FCS wollen sicherstellen, dass alles friedlich bleibt.

 Blick zurück: Im letzten Pokalspiel gegen den 1. FC Saarbrücken – am 21. August 2004 – schoss Lukas Podolski vier Tore für Köln. Seine Teamkameraden feierten ihn.

Blick zurück: Im letzten Pokalspiel gegen den 1. FC Saarbrücken – am 21. August 2004 – schoss Lukas Podolski vier Tore für Köln. Seine Teamkameraden feierten ihn.

Foto: Hartung/Hartrung

Wenn Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken am Dienstag, 29. Oktober, in der zweiten Runde des DFB-Pokals den Erstligisten 1. FC Köln im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion empfängt, werden 6656 Zuschauer die Partie der beiden Bundesliga-Gründungsmitglieder miterleben.

Der Gästeblock ist mit 1100 Karten ebenso ausverkauft wie alle anderen Stadionbereiche. Ein Fußballfest steht an – sollte man meinen. Doch das nicht unbedingt freundschaftliche Verhältnis der Fan-Lager sorgt seitens der Polizei für intensive Vorbereitungen.

„Das begann mit dem Tag der Auslosung und wird täglich konkreter“, sagt Polizeioberrat Eric Schweizer, der Einsatzleiter der Polizei. „Wir werden mit mehreren hundert Einsatzkräften vor Ort sein.“

Bis zu 500 sogenannte „gewaltbereite“ Anhänger gebe es auf beiden Seiten. Bei ihren letzten Aufeinandertreffen sei es meistens zu Handgreiflichkeiten gekommen, auch Fan-Utensilien seien gestohlen worden. Eine Tatsache, die auf beiden Seiten wohl nicht vergessen ist, obwohl das letzte Spiel der beiden ersten Mannschaften gegeneinander 2005 angepfiffen wurde.

„Einige Fans des 1. FC Köln haben schon bundesweit Stadionverbot“, erklärt Frank Schmelczyrsch, der Leiter der Abteilung Szenekundige Beamte: „Und die Stadt Völklingen hat ebenfalls bereits 30 Personen das Betreten des Hermann-Neuberger-Stadions verboten.“

Der Pokal hat nicht nur sportlich seine eigenen Gesetze. Besonders für die Saarbrücker Fans ist es mehr als ein Regionalliga-Heimspiel: „Natürlich wollen sich auch die FCS-Anhänger auf einer bundesweiten Bühne präsentieren“, sagt Schmelczyrsch, „und Köln ist halt ein anderer Gegner als Jahn Regensburg in der ersten Runde.“

Ein Problem für die Polizei ist es, dass die Fans bunt gemischt anreisen. Das könnte denen nutzen, die Ärger machen wollen. Denn sie können sich bei der Anreise in der deutlich größeren Gruppe der friedlichen Fans verstecken. Doch auch für diesen Fall hat die Polizei ihre Vorkehrungen getroffen. Und die Stadt Völklingen sowie der 1. FC Saarbrücken sind in das Sicherheitskonzept eingebunden.

Aber die Polizei rechnet nicht nur mit „Problemfans“ auf beiden Seiten, sondern auch mit deutlichen Verkehrsbehinderungen.

Und wie ist der 1. FC Saarbrücken vorbereitet? Geschäftsführer David Fischer gefällt das Wort Randale genauso wenig wie die Mutmaßung, dass es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen komme. Dass gewaltbereite Fans das Spiel besuchen, bedeute nicht, dass es automatisch auch Randale geben wird, sagt Fischer. Dennoch sei der 1. FCS vorbereitet. Das Spiel sei in die Kategorie „rot“ (also höchste Sicherheitsstufe) eingestuft. Es wird erheblich mehr Ordner geben als sonst – Zahlen will Fischer aber nicht nennen.

Der 1. FCS sei zudem in ständiger und enger Abstimmung mit Polizei, Feuerwehr, DRK und den eigenen Fan-Gruppen. Auch Feuerwehr und DRK kämen mit mehr Personal, sagt Fischer, und: „Wir möchten gemeinsam alles dafür tun, dass es für alle ein schönes Spiel wird.“

Am 21. August 2004 im DFB-Pokal siegte Köln vor knapp 11 000 Zuschauern im Ludwigspark durch vier Podolski-Tore mit 4:1. Das Tor für den FCS schoss Yilmaz Örtülü. In der 2. Bundesliga spielten Saarbrücken und Köln zuletzt in der Saison 2004/2005 gegeneinander. Das Hinspiel gewann der FCS zuhause mit 2:0, beide Tore schoss der heutige Trainer des FCS-Frauenteams, Taifour Diane. Das Rückspiel im Müngersdorfer Stadion gewann Köln 3:1.

Polizeioberrat Eric Schweizer glaubt, dass die friedlichen Fans weder in der Stadt noch im Stadion Angst haben müssen: „Wir hoffen alle auf einen tollen Fußballabend. Aber wir sind auch auf die vorbereitet, die diesen Abend stören wollen.“

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