Konzert im Deutsch-Französischen-Garten Wie Bach die Konzertmuschel in Schwingung bringt

Saarbrücken · Die Konzertmuschel im Deutsch-Französischen Garten ist in Corona-Zeiten der ideale Konzertort: Rock und Pop haben sich dort schon etabliert, jetzt aber wird’s Barock.

 Schön, auch ohne Musik: die Konzertmuschel im DFG. Noch schöner natürlich, wenn es hier rockt oder wie am 8. August barockt.

Schön, auch ohne Musik: die Konzertmuschel im DFG. Noch schöner natürlich, wenn es hier rockt oder wie am 8. August barockt.

Foto: Thomas Reinhardt

Einmal abgesagt, zweimal abgesagt: Künstler und Kulturmacher kennen das zur Genüge. In Zeiten diverser Ups und Lockdowns blieben viele Konzerte leider ungespielt. Für die Saarbrücker Tage der Alten Musik – kurz Tamis – war es sogar 2020 und auch noch 2021 Essig. Höchst bedauerlich, weil es das saarländische Festival in der Vergangenheit doch geschafft hat, Alte Musik populär zu machen – mit Konzerten für Kenner, aber eben auch hochattraktiv für den Erstkontakt mit den Klängen aus Renaissance und Barock.

Ganz und gar aber auf Tamis verzichten zu müssen, das wäre dann doch zu schade, meinten einige der Musiker. Und so kommt nun das SaarLorLux Barockensemble unter Leitung von Metchhild Blaumer und Davide Monti am Sonntag, 8. August, um 11 Uhr, zur besten Matineezeit also, in die Konzertmuschel im Deutsch-Französischen Garten. „Die Muschel (ba)rockt“ heißt es dann mal dort, wo Rock und Pop sonst Hausrecht haben.

„Nachdem Tamis 2020 und 2021 der Coronapandemie zum Opfer gefallen sind, ist dieses Konzert, ein Versuch, das Festival in einem Konzert verdichtet nachzuholen“, sagt Blaumer. Donnerwetter, eine ganze schöne Herausforderung. Ist Tamis doch sonst ein ganzer Konzertreigen. Aber für die barocke Sonntags-Muschelei wird programmatisch tatsächlich Beachtliches geboten. Bach’s Brandenburgische Konzerte Nr. 1 und Nr. 3 stehen auf dem Programm, dazu noch das Doppelkonzert für zwei Violinen  – auch dies aus der Feder des Thomas-Kantors.  

Johann Sebastian Bach übrigens widmete seine Konzerte, so kamen sie zu ihrem Namen, dem Markgrafen von Brandenburg-Schwedt, von dem der Komponist wohl einen Auftrag erhielt, obwohl Bach damals am Köthener Hof in Diensten stand. Und dort sollen Bach – gemessen an der Zeit – absolute Top-Musiker zur Verfügung gestanden haben, die den Herausforderungen der Partituren auch gewachsen waren. Das Kapellchen des Widmungsträgers hatte hingegen, sagen wirs’ mal nett, eher einen bescheidenen Ruf. Ergo werden die Konzerte am Hofe des Markgrafen wohl gar nicht erklungen sein – mangels Musizierkunst. So irreführend können Namen halt manchmal sein.  

 Die Saarbrücker Barockgeigerin Mechthild Blaumer spielt mit dem SaarLorLux Barockensemble am 8. August in der Konzertmuschel im Deutsch-Französischen Garten.   

Die Saarbrücker Barockgeigerin Mechthild Blaumer spielt mit dem SaarLorLux Barockensemble am 8. August in der Konzertmuschel im Deutsch-Französischen Garten.   

Foto: Andreas Schäfer

Das Saar-Lor-Lux Ensemble mit der exzellenten Saarbrücker Barockgeigerin Mechthild Blaumer aber ist Bachs Notenkunst auf jeden Fall gewachsen. Also nichts wie hin, am 8. August.

Und was noch schöner ist: Das Open-Air-Konzert kostet keinen Eintritt. Nur die Hygieneregeln sind zu beachten und man muss sich anmelden.

Anmeldung unter akademie@alte-musik-saarland.de

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