Corona-Pandemie Saar-Ministerpräsident Hans für Ende des Ausnahmezustands: „Schrecken verloren“

Saarbrücken/Berlin · Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat sich für ein Ende der epidemischen Lage ausgesprochen und die umfangreichen Lockerungen im Saarland verteidigt.

Ministerpräsident Tobias Hans verteidigt den saarländischen Sonderweg.

Ministerpräsident Tobias Hans verteidigt den saarländischen Sonderweg.

Foto: Thomas Wieck

Erstmals seit Mitte Mai hat die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland den Wert von 100 überschritten – Tendenz steigend. Baden-Württemberg könnte mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 135 und einer hoher Hospitalisierungsrate schon bald die erste Corona-Warnstufe ausrufen. Bei 250 Corona-Intensivpatienten – aktuell sind es 223 – gelten für Ungeimpfte Kontaktbeschränkungen und PCR-Pflicht.

Derweil freut man sich im Saarland mit 53,4 über die niedrigste Inzidenz in ganz Deutschland. Aus diesem Grund unterstützt der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans den Vorstoß von Jens Spahn, den bundesweiten Corona-Ausnahmezustand Ende November zu beenden: „Ich begrüße den Vorstoß des Gesundheitsministers. Die Pandemie ist zwar nicht vorbei, aber sie hat durch die Impfungen ihren Schrecken verloren“, sagte Hans der „Bild am Sonntag“ (BamS).

Die niedrige Inzidenz im Saarland führt der Ministerpräsident auf die hohe Impfbereitschaft im Bundesland zurück: „Das Saarland hat von allen Flächenländern die höchste Impfquote, sie liegt in der Gesamtbevölkerung bei deutlich über 70 Prozent. Bei den vulnerablen über 60-Jährigen haben wir praktisch die Herdenimmunität erreicht.“

In dieser Lage gebe es für harte Einschränkungen keine verfassungsrechtliche Grundlage mehr, erklärte er weiter.

Wer sich als Erwachsener grundlos immer noch nicht impfen lassen wolle, müsse das Risiko zu erkranken selbst tragen: „Wir müssen jetzt ein Stück weit mehr zur Eigenverantwortung zurückkehren.“ Er sei der festen Überzeugung, dass jetzt Lockerungen geboten sind. Man könne nicht willkürlich und „auf Vorrat Grundrechte einschränken“, sagte er im BamS-Interview.

Ab dem 29. Oktober dürfen sich Menschen im Saarland wieder ohne Maske und Abstand im Freien treffen und ohne Impfung und Corona-Test ins Stadion gehen. Lediglich in Innenräumen gilt weiterhin die 3-G-Regel.

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