Teilweise keine Kontaktverfolgung mehr möglich Saarland: Anstieg der Corona-Neuinfektionen führt zu Überlastung einiger Gesundheitsämter

Saarbrücken · Angesichts steigender Corona-Zahlen im Saarland ist die Kontaktnachverfolgung nicht mehr vollumfänglich möglich. Was dies konkret bedeutet.

 Die Kontaktnachverfolgung sei im Saarland vielerorts nicht mehr möglich.

Die Kontaktnachverfolgung sei im Saarland vielerorts nicht mehr möglich.

Foto: dpa/Daniel Schäfer

Die Inzidenz im Saarland steigt weiter an – wenn auch langsamer als an den Vortagen. Sie wird am Freitag mit 153,9 bemessen. Besonders hoch sind die Inzidenzen derzeit in Merzig-Wadern mit 169,1, in Saarlouis liegt sie sogar bei 204,9. Angesichts der auch im Landkreis Saarlouis stark steigenden Zahl der Corona-Neuinfektionen, hat sich Landrat Patrick Lauer für eine rasche Rückkehr der Impfzentren aus dem sogenannten Stand-by-Betrieb stark gemacht.

Wie aus dem aktuellen Monitoringbericht der Expertengruppe des Gesundheitsministeriums hervorgeht, ist die Kontaktverfolgung im Saarland vielerorts nicht mehr möglich. Im Regionalverband konzentriere man sich aus diesem Grund auf Corona-Fälle in Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen und Pflegeheimen. Das Gesundheitsamt appelliert an die Betroffenen, nach einem positiven Corona-Test selbst zum Telefon zu greifen und die jeweiligen Kontaktpersonen zu informieren.

Dadurch, dass die Kontaktverfolgung „zum Teil abgenommen“ habe, könne die Erkrankung nicht mehr vollständig eingedämmt werden.

Obwohl in Krankenhäusern und Intensivstationen im Saarland lediglich ein moderater Anstieg zu verzeichnen ist, sei damit zu rechnen, dass ein Anstieg der Bettenauslastung mit einer sieben bis zehntägigen Verzögerung erfolgt.

Außerdem könnten Intensivpatienten aus Baden-Württemberg ins Saarland verlegt werden. Die Auslastung der Intensivstationen aufgrund von Non-Covid-Patienten ist weiterhin sehr hoch. Dafür sind jedoch eher strukturelle Probleme und der Mangel an Intensivpflegekräften verantwortlich.

Angesichts rapide ansteigender Corona-Zahlen, bereitet das Saarland eine 2G-Regelung in Restaurants und Clubs vor. Diese soll greifen, sobald sich die Belegungssituation auf den Intensivstationen verschärft.

Auch das Gesundheitsministerium im Saarland hat auf die sich zuspitzende Infektionslage reagiert und die Corona-Ampel im Land nach Monaten wieder von Grün auf Gelb gestellt. Das bestätigte Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU) am Freitag der SZ. Trotz dessen bleibt die aktuelle Corona-Verordnung weiterhin bestehen.

Am Donnerstag kommende Woche wollen Bund und Länder in einer Ministerpräsidentenkonferenz über zusätzliche Schutzmaßnahmen beraten.

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