Kommunalpolitik Deutsch-französische Kita in Brebach

Brebach/Saargemünd · Saarbrücker Stadtrat stimmt Vereinbarung zwischen der Landeshauptstadt und Saargemünd zu.

 Ziel der geplanten Kita: Kinder im Grenzgebiet sollen zweisprachig aufwachsen.

Ziel der geplanten Kita: Kinder im Grenzgebiet sollen zweisprachig aufwachsen.

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Vor kanpp 17 Monaten klang es noch recht theoretisch, als der Saarbrücker Stadtrat seinen „Willen erklärt“ hat, „den sozialen und territorialen Zusammenhalt“ zu stärken und „die Entwicklung der Sprachkenntnisse und der interkulturellen Kompetenz ihrer Einwohner bereits ab dem Kleinkindalter zu fördern“. Von einigen Millionen Euro war die Rede, die gebraucht werden, um in Brebach 33 Krippenplätze zu schaffen, die auch Kindern aus dem benachbarten Saargemünd zur Verfügung stehen. Von „Bemühungen zur Beantragung von Fördermitteln“ bei der Europäischen Union wurde gesprochen.
Gestern nun hat der Stadtrat einer konkreten Kooperationsvereinbarung mit der benachbarten Communauté d’Agglomération Sarreguemines Confluences über den Bau und den Betrieb einer deutschfranzösischen Betreuungseinrichtung für Kleinkinder zugestimmt. Zuvor hatte die Stadtverwaltung mitgeteilt, dass der Interreg-Antrag bei der EU „positiv beschieden“ wurde. 5,5 Millionen Euro sollen in die Brebacher Wiedheck-Kita investiert werden. Davon sind 2,5 Millionen Euro für die Krippengruppen bestimmt. Diese Kosten werden laut Vertrag im Verhältnis vo zwei zu eins zwischen Saarbrücken und Saargemünd aufgeteilt. Beide Kommunen stellen dazu Förderanträge.

Für drei Krippengruppen werden jährlich Personalkosten in Höhe von 600 000 Euro und Sachkosten in Höhe von 100 000 Euro entstehen. Auch hier wird im Verhältnis zwei zu eins gezahlt.

So soll Kindern auf beiden Seiten der Grenze „sehr früh eine zweisprachige Erziehung und Bildung  ermöglicht werden“. Um die fachliche, technische und administrative „Grundlagenarbeit“ kümmert sich der beim Regionalverband angesiedelte Eurodistrict. Im nächsten Schritt werden nun verbindliche Absprachen zwischen den Projektpartnern getroffen. Es geht dabei um pädagogische, organisatorische, finanzielle und konzeptionelle Grundsätze. Die Kita soll insgesamt sieben Gruppen umfassen: drei Krippen- und vier Kindergartengruppen. Eröffnet werden soll die Kita im Frühjahr 2021. Offen ist, ob sich zwei weitere Partner an dem Projekt beteiligen: die Stadt Völklingen und das lothringische L’Hôpital. Das Pilotprojekt solle jedenfalls „beispielhaft sein“ für grenzenlose pädagogische Zusammenarbeit.

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