Saarbrücker Pfarrer Eugen Vogt Saarbrücker Pfarrer predigt gegen AfD-„Ungeist“ im Landtag

Saarbrücken · In einer ungewöhnlich politischen Predigt hat der katholische Saarbrücker Pfarrer Eugen Vogt an Pfingsten die parlamentarische Arbeit der AfD kritisiert.

 Der Saarbrücker Pfarrer Eugen Vogt.

Der Saarbrücker Pfarrer Eugen Vogt.

Foto: Martin Rolshausen

„Im Bundestag und im saarländischen Landtag hetzen AfD-Politiker gegen Geflüchtete und gegen alle, die ihnen helfen“, sagte Vogt am Sonntag vor hunderten Gläubigen in der Basilika St. Johann. „Die Aussagen über Kirche und über die Leute, die in einigen Fällen Kirchenasyl gewähren, damit Entscheidungen in humanitären Härtefällen noch einmal geprüft werden, finde ich unsäglich und unerträglich.“

In einer Landtagsdebatte hatte der AfD-Abgeordnete Rudolf Müller kürzlich das Kirchenasyl als „Teil der Anti-Abschiebe-Industrie“ bezeichnet und unter anderem gesagt: „Ob die hier handelnden Akteure besonders einfühlsame Menschen sind oder ob sie kurzsichtige Gutmenschen sind oder ob sie einwanderungspolitische Triebtäter sind, das überlasse ich Ihnen.“ Er neige, was das Saarland betreffe, „zu der mittleren Variante“. Sein Fraktionskollege Josef Dörr sagte in der Debatte, als Christ versuche er, christlich zu leben. „Und da heißt es ja: Liebe deinen nächsten, zunächst einmal, nicht den sehr Entfernten.“

Vogt appellierte an die Gläubigen: „Die Geister beginnen sich zu scheiden. Sie und ich müssen uns entscheiden, auf welcher Seite wir stehen, wes Geistes Kind wir sind und wo wir gegen den sich ausbreitenden Ungeist Widerstand leisten müssen.“ Der Ungeist säe Hass und verhindere Frieden und Versöhnung. Die Geistkraft Gottes, also die Liebe, gebe den Menschen Widerstandskraft gegen den Ungeist. Diese Geistkraft Gottes sei das große Geschenk von Pfingsten.

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