Hilfsaktion für Menschen in der Landeshauptstadt Saarbrücker Lions machen gute Taten möglich

Saarbrücken · Die Clubs und ihre Nachwuchsorganisation fördern gerade in Corona-Zeiten Angebote gegen Armut und für Bildungschancen.

 Das Geld aus dem Verkauf der Lions-Adventskalender macht selbst in diesen schwierigen Zeiten gute Taten möglich (Symbolbild).

Das Geld aus dem Verkauf der Lions-Adventskalender macht selbst in diesen schwierigen Zeiten gute Taten möglich (Symbolbild).

Foto: dpa/Jens Büttner

Corona hat den Saarbrücker Lions Hilfe Preis gleich zweimal beeinflusst. So konnten die Jurysitzung und die Verleihung der Preise im Rathausfestsaal nicht stattfinden. Viel härter wirkte sich aus, dass der Straßenverkauf und der Verkauf der Saarbrücker Adventskalender in Geschäften wegen Corona nicht möglich war und somit mehr als 5000 Euro Einnahmen für den Hilfepreis fehlten.

Die Initiatoren des Preises, die vier Lions Clubs Saarbrücken, St. Johann, Halberg und Am Schloss mit dem Leo Club, ihrer Jugendorganisation, haben 2010 zum ersten Mal den Saarbrücker Adventskalender aufgelegt. In den elf Jahren Saarbrücker Adventskalender ermöglichte der Erlös aus rund 70 000 verkauften Kalendern 308 800 Euro für soziale Projekte.

Zur Verwendung des Erlöses schrieben die vier Lions Clubs und der Leo Club 2012 zum ersten Mal den „Saarbrücker Lions Hilfepreis“ aus, in den seitdem 270 800 Euro Preisgelder geflossen sind.

Für die Bereitschaft, die Gewinnnummern der Adventskalender zu veröffentlichen, erhielten die Hilfsaktionen der Saarbrücker Zeitung und des Wochenspiegels insgesamt 37 000 Euro. Die übrigen 239 300 Euro flossen an 43 Preisträger des Saarbrücker Lions Hilfepreises.

Nutznießer waren Kinder und Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund (107 800 Euro; 46 Prozent), Kinder in Brennpunktschulen (26 650 Euro; 11 Prozent), Behinderte und Kranke (69 800 Euro; 30 Prozent) und Menschen in sozialer Not (31 050 Euro; 13 Prozent).

In diesem Jahr hatten sich 21 soziale Institutionen mit 24 Projekten um den Saarbrücker Lions Hilfepreis beworben. Der Jury des Preises mit Oberbürgermeister Uwe Conradt als Schirmherr, den Präsidenten der vier Lions Clubs, der Präsidentin der Leos, Vertretern der Kirchen sowie der Presse fiel die Entscheidung wiederum sehr schwer­, da fast alle Bewerber einen Preis verdient hätten.

Zu verteilen waren in diesem Jahr 25 700 Euro. Davon erhalten die SZ und der Wochenspiegel je 1500 Euro für ihre Hilfsaktionen. Der Wochenspiegel hat seine 1500 Euro dem Hilfepreis zur Verfügung gestellt. Die verbleibenden 24 200 Euro fließen zwölf sozialen Projekten zu. Unter den Preisträgern ist mit 3000 Euro das Projekt „Essen und Kleider für Obdachlose“ von „Ingos kleiner Kältehilfe – Hand in Hand e.V.“. Deren Ehrenamtliche helfen Bedürftigen und Obdachlosen nicht nur im Winter.

Das Kinderbildungszentrum Malstatt (KiBiZ) verbessert die Bildungssituation der Kinder und ihrer Eltern in Malstatt. Mit den 3000 Euro des Hilfspreises wird ein Nachhilfeunterricht im KiBiZ angeboten und gleichzeitig Schulungen für die Eltern.

Die diakonische Einrichtung „Gemeinwesenarbeit Brebach“ mit dem Projekt „Mahlzeit – freitags um 12:00“ möchte alle zwei Wochen die Grundversorgung für Menschen mit geringem Einkommen im Stadtteil unterstützen.

Im aktuellen Lockdown soll dies im Rahmen einer Lebensmittel- und Hygienemittelausgabe verwirklicht werden, wobei der Lions Hilfepreis mit 3000 Euro dazu beitragen soll.

Zwei Förderschulen für körperliche und motorische Entwicklung zählen ebenfalls zu den Preisträgern. Die Köllertalschule in Püttlingen erhält 2800 Euro für die Modernisierung des Werkraums „Holz“. Und die Regenbogenschule in Emmersweiler bekommt 2000 Euro zur Beschaffung von Unterrichtsmaterialien.

Etwa die Hälfte der 175 Kinder an der Saarbrücker Ganztagsgrundschule Füllengarten kommt aus Einwandererfamilien. Viele dieser Familien haben nur wenig Geld. Das kann eine gesunde seelische, soziale und körperliche Entwicklung von Kindern beeinträchtigen. Für viele der Kinder ist das in der Schule zur Verfügung gestellte Frühstück die erste Mahlzeit am Tag. Der Hilfepreis unterstützt diese Aktion mit 2200 Euro.

Das Außengelände der Kindertageseinrichtung Awo-Kinderhaus Dudweiler Nord hat derzeit nur marode Spielgeräte. Für die Beschaffung neuer Geräte erhält die Einrichtung 2000 Euro. Dieselbe Summe erhält der Ortsverband Saarbrücken des Deutschen Kinderschutzbundes für den Kauf von Orff-Instrumenten.

Der Friedrich-Bödecker-Kreis Saarland mit seinen ehrenamtlichen Helfern bekommt 1200 Euro für seine nachhaltigen Workshops „Was erzählen von Tieren und Menschen“. Gedacht ist dieses Angebot für Grundschulen in Saarbrücken, in denen besonders viele Kinder aus armen Familien lernen.

Das Projekt „Mit Aromapflege menschliche Brücken bauen und die Sinne berühren“ des St. Jakobus Hospizes soll Sterbende Nähe und Wärme erfahren lassen, und zwar gerade in Zeiten von Corona. Die Lions und ihr Nachwuchs fördern dies mit 1500 Euro.

Das Bruder Konrad Haus will in seinem Freizeitprogramm eine Fahrradtour rund um die Saarschleife anbieten. Zur Beschaffung (Kauf und Ausleihe der Räder) gab es 1500 Euro für dieses Vorhaben.

Im Jahr 2021 werden die Saarbrücker Lions und Leos ihre zwölfte Saarbrücker Advents­kalenderaktion organisieren – hoffentlich ohne Corona Einschränkungen. Und sie schreiben den zehnten Saarbrücker Lions Hilfepreis aus. Schirmherr der Aktion ist erneut Oberbürgermeister Uwe Conradt.

Bewerbungen für den Hilfepreis sind Anfang 2022 möglich. Weitere Informationen hierzu gibt es auf der Internetseite für die Aktion.

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