Nötigung im Straßenverkehr Saarbrücker Klima-Aktivist der Letzten Generation zu Geldstrafe verurteilt
Saarbrücken · Ein Saarländer wurde wegen eines Protests zu einer Geldstrafe verurteilt. Er hatte sich auf eine Straße in Heidelberg geklebt. Wie die Letzte Generation darauf reagiert.
Die Letzte Generation befürchtet die Zerstörung der Umwelt und unserer Lebensgrundlagen. Deshalb demonstriert die Gruppe deutschlandweit mit aufsehenerregenden Aktionen. Meistens kleben sich Aktivisten auf die Straße, um den Autoverkehr zu stören.
Aktivist der Letzten Generation wird zu Geldstrafe verurteilt
So hat es auch Anton Richter getan. Der 31-jährige Musiker aus dem Saarland hat sich in Heidelberg auf die Straße geklebt, um zu protestieren. Vor Gericht wurde er deshalb wegen Nötigung im Straßenverkehr zu einer Geldstrafe von 2400 Euro verurteilt.
Die Letzte Generation ist mit diesem Urteil nicht einverstanden. In einer Pressemitteilung lässt die Gruppe den Verurteilten zu Wort kommen. „Wieso werde ich so hart bestraft, wenn gleichzeitig die Bundesregierung das Grundgesetz bricht und das Klimaschutzgesetz bis zur Wirkungslosigkeit aufweicht? Ich finde das völlig unverhältnismäßig und ungerecht. Ich wünsche mir Solidarität aus der Gesellschaft.“, sagt Anton Richter.
Letzte Generation veranstaltet Solidaritätsdemo
Deshalb ruft die Letzte Generation zu einer Solidaritätsdemo in Saarbrücken auf. Los geht es am Sonntag, 3. September, um 15 Uhr auf dem Landwehrplatz in Saarbrücken. Dort will die Letzte Generation auch Spenden sammeln.
Konkret fordert die Gruppe einen sogenannten Gesellschaftsrat, der den Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe in Deutschland bis 2030 planen soll. Außerdem fordern sie Tempo 100 auf Autobahnen und ein 9-Euro-Ticket.
Aktivisten der Letzten Generation sorgen seit vergangenem Jahr mit Blockaden von Straßen, Autobahnen und Flughäfen, mit Klebeaktionen an Gemälden in Museen, Störungen von Theateraufführungen und Farbattacken für Schlagzeilen. Nach Angaben von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) vom Juni waren der Gruppe damals bereits 580 Straftaten zuzuordnen, zumeist Nötigungen und Sachbeschädigungen.