Zwei Vorstellungen Saarbrücker Kino Achteinhalb zeigt Filme über Gentrifizierung

Saarbrücken · Das Kino Achteinhalb zeigt in Kooperation mit der Schule für Architektur Saar der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) und der Architektenkammer des Saarlandes zwei Dokumentarfilme über die sogenannte Gentrifizierung.

 Konsum statt Kino? - Auch um diese Frage geht es im Film „Scala adieu – von Windeln verweht“.

Konsum statt Kino? - Auch um diese Frage geht es im Film „Scala adieu – von Windeln verweht“.

Foto: picture alliance / dpa/Christian Charisius

„Das Gentrifizierung bin ich“ von Thomas Haemmerli läuft am Dienstag, 25. Juni, und „Scala adieu – von Windeln verweht“ von Douglas Wolfsperger am Mittwoch, 26. Juni. Beginn ist jeweils um 20 Uhr.

Der Hintergrund der Filme ist: „Die Immobiliensituation in den Städten ist nicht nur in Bezug auf die Wohnungsknappheit ein brisantes Thema, auch Raum für Kultur wird nicht immer entsprechend in den Städte-Entwicklungsplänen berücksichtigt“, heißt es in einer Mitteilung des Kinos Achteinhalb.

„Die Gentrifizierung bin ich“ ist ein lustiger Dokumentar-Essay, der Raumgebrauch, Wohnen, Stadtentwicklung, Fremdenfeindlichkeit und Gentrifizierung thematisiert. Der Film nimmt Städteplanung in Bezug auf rechte und linke Ideologien unter die Lupe und beschäftigt sich mit Fragen wie: Wie wird man vom Hausbesetzer zum Hausbesitzer? Wie verändert die Wohnsituation das eigene Verhalten? Welche Spuren hinterlässt man? Und wie plant man sein Familienleben im 21. Jahrhundert?

„Scala adieu – von Windeln verweht“ begleitet die Schließung des letzten Programmkinos am Bodensee, des „Scala Filmpalastes“ in ­Konstanz. Douglas Wolfsperger, der in Saarbrücken zur Eröffnung des Filmfestivals Max Ophüls Preis im Jahr 2002 seinen erfolgreichen Dokumentarfilm „Belaria – solange wir leben!“ über ein Wiener Kino präsentierte, zeigt, welche kommunalpolitische Relevanz die Schließung eines Programmkinos in einer Innenstadt hat. Dorthin kommt stattdessen eine Drogeriemarkt-Filiale, obwohl es gegenüber bereits ein solches Geschäft gibt. Konsum statt Kino? Der Regisseur fragt: Wem gehört eine Stadt? Und welche Umgebung soll die kommenden Generationen prägen? Und: Warum werden Orte, an denen wir träumen, zu Orten, an denen wir kaufen?

Nach der Vorstellung am Mittwoch diskutiert Douglas Wolfsperger mit Architekt und Hochschullehrer Ulrich Pantle sowie Waldemar Spallek vom Kino Achteinhalb über die Entwicklung der Städte, den Raum für kulturelle Aktivitäten in der Planung der Innenstädte sowie über die Rolle des Kinos im Kultur- und Sozialleben der Stadt.

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