Serie Menschen im Regionalverband Pools zieren heute nicht nur Villen

Saarbrücken · Saarbrücker Kaufmann Dirk Kleinpeter: Moderne Technik macht das Schwimmbad am Haus für viele erschwinglich.

 Dirk Kleinpeter an einem Pool, zu dem er kürzlich einem Bauherren in Güdingen verholfen hat. Ein Reinigungsroboter gehört zu einer solchen Anlage auf der Höhe der Zeit natürlich dazu.

Dirk Kleinpeter an einem Pool, zu dem er kürzlich einem Bauherren in Güdingen verholfen hat. Ein Reinigungsroboter gehört zu einer solchen Anlage auf der Höhe der Zeit natürlich dazu.

Foto: BeckerBredel

Die heißen Sommer machen Lust auf rasche Abkühlung. Am besten direkt hinterm Haus. Das beschert den Schwimmbadtechnikern und Poolbauern gut gefüllte Auftragsbücher. „Seit etwa zehn Jahren verzeichnen wir eine stetig wachsende Nachfrage“, sagt der Saarbrücker Kaufmann Dirk Kleinpeter (57) mit Blick auf seine Branche. Er arbeitet in einem Güdinger Fachbetrieb und ist im Sommer kaum vor 21 Uhr zu Hause, wie er sagt. Dabei ist der Pool im Garten nicht nur Eigentümern von Villen vorbehalten. Kleinpeter kennt auch kleinere Anwesen mit angeschlossenem Badevergnügen.

Luftbilder zeigen die markanten blauen Flecken auf zahllosen Terrassen. Die Vielfalt der Saarbrücker Wasser-Oasen reicht vom aufblasbaren Minipool über das große Becken aus dem Baumarkt bis hin zum voll automatisierten Schwimmbad, ausgerüstet mit Gegenstromanlage und garniert mit beleuchtetem Brunnen sowie einem Wasserfall. Kleinpeter steht beim Fototermin an einem Güdinger Neubau.

Der zugehörige Pool zeugt von den Möglichkeiten der Digitalisierung, ist doch das gute Stück in der Lage, die Daten zur Wasserqualität aufs Smartphone zu übertragen.

Die Beckenfüllung ist angenehme 26 Grad warm, ein Roboter reinigt das Becken. Die Elektronik regelt den Einsatz der Pflegemittel. Mit der Folge, dass der Beckeninhalt Trinkwasserqualität habe.

„In Mode sind quadratische Becken, der Bauhausgedanke setzt sich durch“, sagt er. Die ovalen Pools würden weniger nachgefragt.

Weit über 100 Schwimmbadbesitzer kennt er im Großraum Saarbrücken, bei 120 hat er Wartungsverträge abgeschlossen und kümmert sich nach dem Winter um die Inbetriebnahme, im Sommer um die Technik und im Winter um den Schutz vor Frost.

„Es gibt keine Zahlen, wie viele Pools und Schwimmbäder existieren. Aber es sind viele“, sagt Kleinpeter. In die Schwimmbad-Branche wechselte Kleinpeter erst nach einem längeren Weg durch ein abwechslungsreiches Berufsleben. Sein Spaß an der Technik kam ihm während seiner Ausbildung zum Kfz-Mechaniker zugute. Und für  Erfolge im Handel steht der Lebensabschnitt, in dem er Büromöbel verkaufte. 1996 wechselte Kleinpeter in die Schwimmbad-Branche und blieb ihr treu.

Er plant Neubauten, berät Betreiber bei technischen Problemen oder gibt Tipps, wie sie Algen wieder loswerden. Er selbst hat keinen Pool: „Ich bin im Sommer kaum zuhause. Manchmal lädt mich ein Kunde auf ein Testschwimmen ein. Aber privat hätte ich keine Chance, eine Anlage zu nutzen“, sagt der Dienstleister. Er muss gerade die Abende für die Arbeit nutzen, denn dann sind ja die Kunden zuhause.

Private Schwimmbäder seien lange Zeit als Makel einer Immobilie gesehen worden. „Heute wissen wir von Maklern, dass Häuser nicht trotz, sondern wegen des Schwimmbades gekauft werden.“ Kleinpeter sagt, dass die heißen Sommertage gut für sein Geschäft seien. Moderne Technik halte die Kosten überschaubar und ermögliche eine Badesaison von April bis Oktober – bei einer konstanten Wassertemperatur von 26 Grad. „Das ist für viele Nutzer sehr interessant.“

Und sollten die Becken nicht benötigt werden, lassen sie sich rasch mit einer Schutzhülle überziehen. Elektrisch natürlich – und vom Wohnzimmer aus gesteuert.

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