Hilfe in der Corona-Krise Vermieter erlässt vier Gastronomen Miete

Saarbrücken · Hauseigentümer, die Teile ihrer Immobilien an Wirte vermietet haben, sollen für die kommenden beiden Monate auf die Miete verzichten. Das fordert jedenfalls Michael Zimmer. Der Mann, der selbst das Sterne-Restaurant Esplande im Nauwieser Viertel betreibt, ist sich ziemlich sicher: „Wenn wir nichts tun, dann werden viele Wirte das nicht überleben.“ Seine Forderung spricht Zimmer allerdings nicht als jemand aus, der selbst Umsatzeinbußen als Gastronom hat.

Er spricht als Vermieter und richtet sich mit seinem Appell an andere Vermieter.

Zimmers Saarbrücker M & R Beteiligungsgesellschaft mbH wird vier Saarbrücker Traditionsgaststätten, die in Immobilien der Firma sind, für zunächst zwei Monate die Miete erlassen. Dann müsse man weitersehen. Es gehe nicht um Stundung, sondern darum, wirklich die Miete zu erlassen. Und er mache das nur bei Einzelunternehmern, nicht für Gastronomie-Ketten, betont Zimmer. Bei den vier Betrieben, denen er die Miete erlässt, handelt es sich nach Zimmers Angaben um das Zapata hinter dem Filmhaus in der Mainzer Straße, um das Gasthaus Zahm in der Saarstraße am St. Johanner Markt, um das Schnookeloch in der Kappenstraße und um den Gemmel, der wieder verpachtet ist, aber derzeit renoviert wird.

Es gehe bei so vielen Objekten schon um einiges an Geld, aber „es ist klar, das jetzt so zu machen“, sagt Zimmer. Denn es müsse im Interesse der Vermieter sein, dass ihre Mieter diese Krise überleben.

Zimmer ist überzeugt, dass sich auch andere Immobilien-Unternehmen einen solchen Schritt „leisten können“. Es könne keinem Vermieter daran gelegen sein, dass Partner, mit denen man teilweise schon lange zusammenarbeitet, in die Insolvenz getrieben werden. Und um das zu verhindern, müsse nun schnell gehandelt und nicht auf staatliche Hilfe gewartet werden. Denn die Miete sei für viele Gastronomen in dieser Krise der Hauptkostenfaktor. Man habe keinen Wareneinsatz, für das Personal sei eine Kurzarbeitsregelung geplant. Aber ohne Einnahmen sei die Miete dann immer noch ein großer Block, der zum Aus führen kann. Deshalb ruft Michael Zimmer auch andere Immobilien-Unternehmen auf: „Helft denen, damit sie das überleben.“

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