„Wir wollten schon ganz abbrechen“ Saarbrücker Christkindlmarkt startet heute – doch vorerst ohne Riesenrad
Update | Saarbrücken · Das Riesenrad Jupiter sollte als neue Attraktion Besucher auf den Christkindlmarkt nach Saarbrücken locken. Doch der Start verzögert sich – mit Folgen für den Betreiber. Was die Stadt dazu sagt.
Der Christkindlmarkt in Saarbrücken startet heute. Doch noch ohne die Hauptattraktion: das Riesenrad. Deshalb klang Schausteller Rudolf Barth am Telefon am Samstag auch leicht frustriert. Einen ähnlichen Fall habe er noch nirgends erlebt, sagte er im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung. Der Schausteller darf sein Riesenrad auf dem Saarbrücker Christkindlmarkt nicht aufstellen, zumindest noch nicht.
Riesenrad auf dem Christkindlmarkt: „Wir wollten schon ganz abbrechen“
Grund dafür seien Probleme mit dem Untergrund, sagte Barth. Statiker der Stadt hätten jetzt festgestellt, dass der Untergrund vor dem Staatstheater für ein solches Riesenrad offenbar nicht geeignet wäre. Jetzt müssen die Kabinen vorerst auf dem Boden bleiben.
Fotos: Der Saarbrücker Christkindlmarkt kurz vor dem Start
„Wir wollten schon ganz abbrechen, doch ich habe meine Nerven behalten“, sagte Barth und ist mit seinem Team noch vor Ort. Denn die Stadt hat eine Lösung angekündigt: Stahlplatten sollen den Boden verstärken. Die sind allerdings noch nicht in Saarbrücken und müssen erst geliefert werden. „Wir hoffen auf Mittwoch oder Donnerstag“, sagte Barth.
Muss die Stadt eine Entschädigung zahlen?
Wenn die Platten schließlich ankommen, heißt es für den Schausteller Überstunden machen. Am kommenden Samstag, 26.11., soll es schließlich endlich losgehen, so zumindest der aktuelle Plan. Ursprünglich war die Eröffnung für vergangenen Samstag angedacht.
Eine Verzögerung, die nicht nur Nerven, sondern auch Geld kostet. Eine Woche Ausfall bedeutet auch eine Woche keine Einnahmen. Ob die Stadt dafür am Ende aufkommen muss, ist noch unklar.
Christkindlmarkt: Warum die Statik-Probleme erst kurzfristig bekannt wurden
Doch wie konnte es überhaupt zu dieser Verzögerung kommen? Stadtpressesprecher Thomas Blug erklärte auf Nachfrage: “Der Aufbau, der sonst mehrere Monate im Voraus geplant wird, musste innerhalb weniger Wochen erfolgen, da der Betreiber des ursprünglich geplanten Fahrgeschäftes an der Stelle kurzfristig abgesagt hatte.“
Deshalb hätten jetzt innerhalb von drei Wochen „verschiedene Verfahrensschritte, die sonst hintereinander ablaufen, parallel in die Wege geleitet“ müssen. Und dabei sei aufgefallen, dass die Belastung je Auflagepunkt für das Riesenrad breiter verteilt werden müsse, so Blug. Das Problem soll nun durch die erwähnten Platten gelöst werden, damit das Riesenrad auch für die Besucher sicher ist.
Bis dahin bleibt für Schausteller Barth noch die Ungewissheit, doch für ihn ist auch klar: „Wenn das Riesenrad am Ende läuft, dann freuen wir uns.“ Und so sieht es auch die Stadt : „Wir freuen uns auf die Eröffnung des Saarbrücker Christkindelmarkts und natürlich auch auf das Highlight, das Riesenrad Jupiter.“
