Mehr Infos aus den Saarbrücker Bezirken Eine Stadt, vier Bezirke, 20 Stadtteile

Saarbrücken · Vier Bezirke und 20 Stadtteile hat Saarbrücken. Die wollen wir in unserer Berichterstattung künftig noch besser abbilden. Unsere neuen Stadtteil-Logos zeigen: Hier sind wir vor Ort und berichten.

Von Klarenthal, dem „Tor zum Warndt“, bis Eschringen am westlichen Rand des Bliesgaus sind es gut 20 Kilometer. Um dorthin zu kommen, kann man über die Autobahn A 620 entlang der Saar durch Saarbrücken fahren. Oder auch über Gersweiler und das französische Schoeneck, das ist dann fast genau so weit. Es ginge auch mit dem Fahrrad oder zu Fuß über schöne Waldwege. Was haben die beiden Orte Klarenthal und Eschringen gemeinsam? Sie sind Stadtteile von Saarbrücken. Zwei von insgesamt 20. Hätten Sie‘s gewusst?

„Das Schöne an Saarbrücken ist seine Vielfältigkeit“, sagt Hans-Christian Herrmann, Leiter des Stadtarchivs Saarbrücken. Und die versuchen wir noch mehr in der Saarbrücker Zeitung abzubilden. Herrmann kann aus dem Stegreif Einiges erzählen zu jedem einzelnen Stadtteil – wie er entstanden ist und warum Saarbrücken seit 1974 so gegliedert ist wie heute. Damals habe man im Zuge der kommunalen Gebietsreform nicht nur im Saarland viele kleine Gemeinden zu größeren Einheiten zusammengelegt.

Kommunale Gebietsreform von 1974: Vier Stadtbezirke

Und so gehört Klarenthal seitdem mit Gersweiler, Burbach und Altenkessel zum Saarbrücker Stadtbezirk West. Eschringen ist Teil des Stadtbezirks Halberg mit Bischmisheim, Bübingen, Schafbrücke, Brebach-Fechingen, Ensheim und Güdingen.

Zwei weitere Stadtbezirke gibt es: Mitte (Alt-Saarbrücken, St. Arnual, St. Johann, Eschberg und Malstatt). Und Dudweiler, das bis zur kommunalen Gebietsreform 1974 eine eigenständige Stadt war und heute aus den Stadtteilen Dudweiler, Herrensohr, Jägersfreude und Scheidt besteht.

Alle diese Stadtteile haben eine eigene Identität und Geschichte. Alle sollen in unserer Berichterstattung vorkommen – und künftig gleich ins Auge fallen: Sie werden mit einem eigenen Stadtteil-Logo gekennzeichnet.

„Dudweiler, Herrensohr und Jägersfreude sind wie das ganze Sulzbachtal beispielsweise geprägt vom Bergbau, später dann von der expandierenden Universität“, erzählt Herrmann. Auch in Altenkessel, Gersweiler und Klarenthal ist die Kohle allgegenwärtig. Einige Stadtteile sind „französischer“ als andere. „In Gersweiler zum Beispiel gibt es Straßen, in denen der Briefträger über französisches Terrain laufen muss“, weiß Herrmann.

Malstatt und Burbach, traditionell Arbeiterviertel, sind wie Brebach geprägt von der Industrialisierung, der Hüttenwerke – und auch von deren Niedergang. Heute sind sie Saarbrückens multikulturelle Zentren. Der Rodenhof als Teil Malstatts erzähle die Geschichte der Eisenbahn, so Herrmann. Der Eschberg entstand, als in den 1960er Jahren viel Wohnraum gebraucht wurde. „St. Johann ist das urbane Herz der Stadt, Alt-Saarbrücken mit dem Schloss und der Ludwigskirche hat Residenzcharakter“, fasst Herrmann einige historische Schlaglichter zusammen. Komme man aber nach Ensheim oder Eschringen, zeige sich die Landeshauptstadt von ihrer idyllischen Seite, denn hier beginnt die reizvolle Landschaft des Bliesgaus. „Scheidt zum Beispiel zeichnet sich durch seinen Waldreichtum aus, es wird auch die ‚saarländische Schweiz‘ genannt.“

Als Zeitung versuchen wir, den Eigenheiten all dieser Stadtteile Rechnung zu tragen – und zukünftig noch öfter vor Ort zu sein, um zu berichten.

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