Zwei Opfer des Virus Erste Todesfälle in Deutschland wegen Corona

Düsseldorf/Saarbrücken · Bundesweit gibt es mehr als 1000 Infizierte, im Saarland einen weiteren Fall. Die Landesregierung prüft, ob sie Veranstaltungen absagen kann.

 Erstmals sind in Deutschland zwei Menschen nach Erkrankungen mit dem neuen Coronavirus gestorben. Beide Todesfälle wurden am Montag in Nordrhein-Westfalen bekanntgegeben. Das erste Todesopfer ist eine 89-jährige Frau aus Essen. Sie sei am Montagmittag um 12.44 Uhr an einer Lungenentzündung in Folge der Coronavirus-Infektion gestorben, teilte die Stadt Essen mit. Gut eine Stunde später starb ein 78-jähriger Mann aus Gangelt im Kreis Heinsberg, der bereits an Vorerkrankungen litt. Er sei am Montag um 14 Uhr an Herzversagen gestorben, sagte der Heinsberger Landrat am Abend. Am Sonntag war bereits ein 60-jähriger Feuerwehrmann aus Hamburg in Ägypten am Coronavirus gestorben.

Am Montagnachmittag hatte das Robert-Koch-Institut 1139 nachgewiesene Infektionen in Deutschland aufgelistet. Am stärksten betroffen ist Nordrhein-Westfalen. Im Saarland meldeten die Behörden einen sechsten Corona-Fall: Im Kreis Neunkirchen wurde ein junger Mann aus Merchweiler positiv getestet, wie der Kreis mitteilte. Er sei am Freitag aus dem Skiurlaub in Südtirol zurückgekehrt. „Er befindet sich in häuslicher Quarantäne, der Kreis der Kontaktpersonen wurde ermittelt“, hieß es. Im besonders betroffenen Norditalien wurden inzwischen alle Skiorte geschlossen.

Das Saarland prüft derweil die rechtlichen Möglichkeiten, um Großveranstaltungen wie Fußballspiele und Konzerte wegen des Coronavirus abzusagen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte empfohlen, Events mit mehr als 1000 Teilnehmern zu streichen. Falls die Organisatoren eine Veranstaltung nicht selbst absagen, können die Behörden das anordnen. „Die rechtliche Zuständigkeit liegt derzeit bei den Behörden vor Ort“, sagte der saarländische Regierungssprecher Alexander Zeyer. Die Landesregierung prüfe nun zusammen mit anderen Bundesländern, ob sie eine Verordnung erlassen kann, um selbst Veranstaltungen absagen zu dürfen.

Bayern kündigte am Montagabend an, alle Veranstaltungen mit mehr als 1000 Gästen zunächst bis Karfreitag zu untersagen. Baden-Württemberg will den örtlichen Behörden Absagen empfehlen.

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