Online-Umfrage Zustimmung für Bettelverbot

Saarbrücken · Die Stadt Saarbrücken will die Innenstadt zu einer bettlerfreien Zone machen. In einer nicht-repräsentativen Umfrage haben sich 238 SZ-Leser dazu geäußert.

 Für bettelnde Menschen könnte die Saarbrücker Innenstadt bald zur Tabu-Zone werden.

Für bettelnde Menschen könnte die Saarbrücker Innenstadt bald zur Tabu-Zone werden.

Foto: dpa/Carmen Jaspersen

Wir fragten unsere Leserinnen und Leser in einer nicht-repräsentativen Online-Umfrage, wie sie zu der geplanten bettlerfreien Zone in Saarbrücken stehen. 238 Menschen machten mit und beantworteten die Fragen zu ihrer Einstellung zum Verbot, ob der Einzelhandel von einem solchen profitiert, ob das Verbot die „soziale Kälte“ befeuert und ob die Leser sich von Bettlern bedroht fühlen. Weitgehende Einigkeit herrschte darüber, dass eine bettlerfreie Zone sinnvoll sei. Diese würde auch den Händlern helfen. Die meisten Befragten fühlten sich von Bettlern jedoch nicht bedroht.

Für ein Verbot sprachen sich von den 238 Teilnehmern 184 aus, was 77 Prozent der Befragten entspricht. 30, also 13 Prozent, sprachen sich gegen eine bettelfreie Zone aus. 24 Menschen, die restlichen zehn Prozent, standen dieser Frage unentschlossen gegenüber.

Ebenfalls eine deutliche Mehrheit findet, dass eine solche Zone den Einzelhandel unterstützt. 148 Leserinnen und Leser, und damit 62 Prozent, denken, dass der Einzelhandel von einer bettlerfreien Zone profitieren wird. 60 Menschen sind in diesem Punkt der gegenteiligen Ansicht, und denken, dass das Verbot keine positiven Auswirkungen für die Händler der Innenstadt bringen wird, was 25 Prozent der Umfrage-Teilnehmer entspricht. 30 Leserinnen und Leser, also 13 Prozent, zeigen sich bei dieser Frage unentschlossen.

Die Frage, ob das Vertreiben der Bettler aus der Innenstadt von „sozialer Kälte“ zeugt, beantworteten 16 Prozent und damit 39 Umfrage-Teilnehmer mit Ja. 190 (80 Prozent) sind hier wiederum anderer Ansicht. Sie denken nicht, dass das Bettler-Verbot in der Innenstadt etwas mit „sozialer Kälte“ zu tun hat. Insgesamt neun Leserinnen und Leser kreuzten „weiß nicht“ an (vier Prozent).

Bei der letzten Frage, ob sie sich von den Bettlern in der Saarbrücker Innenstadt bedroht fühlen, antworteten 25 Prozent, und damit 59 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, mit „Ja“. 66 Prozent, 157 Leserinnen und Leser, sehen in den Bettlern der Stadt keine Gefahr. Der Rest von 22 Leserinnen und Lesern, neun Prozent, zeigte sich hier unentschlossen.

Die Stadt plant eine bettlerfreie Zone von der Reichsstraße bis zum Obertor, in der Futterstraße, auf dem Rabbiner-Rülf Platz und auf der Alten Brücke. Um diese einzurichten, muss der Stadtrat nicht zustimmen, allerdings das saarländische Innenministerium. Das Verbot soll dann vom Ordnungsamt und der Polizei kontrolliert werden. Bei Verstößen drohen Platzverweise und Bußgelder.

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