Auszeichnung Große Ehre für Wolfgang Wahlster

Saarbrücken · Die Landeshauptstadt hat den Saarbrücker zum Ehrenbürger ernannt. Der Professor gilt als Koryphäe in der Forschung zur Künstlichen Intelligenz.

 Wolfgang Wahlster, hier mit seiner Frau Doris (links), hat am Donnerstag von Charlotte Britz die Ehrenbürger-Urkunde überreicht bekommen.

Wolfgang Wahlster, hier mit seiner Frau Doris (links), hat am Donnerstag von Charlotte Britz die Ehrenbürger-Urkunde überreicht bekommen.

Foto: Heiko Lehmann

Er war Präsident des Weltverbandes für Künstliche Intelligenz, und er ist heute noch Vorsitzender von wichtigen Organisationen in den USA, China, Japan und vielen anderen Ländern der Welt. Er ist Mitglied der Datenethikkommission der Bundesregierung. Er hat die Ehrendoktorwürde der Universitäten in Linköping (Schweden), Maastricht (Holland) und Darmstadt und nebenbei auch noch das Bundesverdienstkreuz erster Klasse. Professor, Doktor Doktor Wolfgang Wahlster aus St. Arnual ist, was Künstliche Intelligenz angeht, einer der einflussreichsten und erfolgreichsten Menschen auf diesem Planeten. Seine Titel und Auszeichnungen alle aufzuzählen, wäre ermüdend. Es sind jedenfalls mehr als Christiano Ronaldo und Lionel Messi zusammen haben.

Am vergangenen Donnerstag kam noch einer dazu. Wolfgang Wahlster ist nun offiziell Ehrenbürger der Landeshauptstadt Saarbrücken. In der Aula der Saar-Uni ernannte Oberbürgermeisterin Charlotte Britz den „Daarler Bub“ zum Ehrenbürger. „Ich muss ehrlich eingestehen, dass mir diese Ehre besonders wichtig ist. 40 Jahre meines Lebens habe ich in Saarbrücken gelebt. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie wir als Kinder im Stiftswald und auf den Felsenwegen spielten. Das war unser natürlicher Abenteuerspielplatz“, sagte der 66-Jährige vor etwa 200 prominenten Gästen in der Aula.

Professorin Margret Wintermantel, die Vorsitzende des Hochschulrates der Uni, hielt die Laudatio, und auf der Bühne rockte Professor August-Wilhelm Scheer mit seinem Barriton-Saxofon das musikalische Programm des Festaktes.

Im Jahr 1988 war Wolfgang Wahlster Gründervater des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz in Saarbrücken. Zu Beginn dieses Jahres hat er die Leitung des Zentrums an seine Nachfolgerin Jana Koehler abgegeben. Und was kommt nun? Rentnerdasein in St. Arnual? „Nein, nein. Die Künstliche Intelligenz ist ja mein Hobby. Ich schraube nur eine 80-Stunden-Woche auf 60 Stunden herunter“, sagt der neue Ehrenbürger.

Die Künstliche Intelligenz soll das Leben der Menschen vereinfachen und sicherer machen. Noch etwa zehn Jahre wird es nach Meinung von Wahlster dauern, bis auf unseren Straßen die Autos alleine fahren, gesteuert von künstlicher Intelligenz. Bei vielen bahnbrechenden Entwicklungen hatte der Saarbrücken seine Finger beziehungsweise seine Gedanken im Spiel. Auch die Bundeskanzlerin bittet den St. Arnualer um Rat, wenn es um Künstliche Intelligenz geht.

Warum in Wolfgang Wahlsters Sammlung noch kein Nobelpreis steht, ist einfach zu erklären. Er sitzt in dem Gremium, das die Nobelpreise verteilt.

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