Kolumne der Woche Klinikum Saarbrücken kehrt zum alten Namen zurück

Meinung | Saarbrücken · Das Klinikum Saarbrücken firmiert jetzt so, wie es bei den Leuten immer schon hieß: Winterberg. Eine Erkenntnis, für die man offenbar eine Agentur benötigte.

Winterberg-Klinikum Saarbrücken kehrt zum alten Namen zurück
Foto: Klinikum Saarbrücken

Und was war diese Woche noch? Ach so, der Winterberg heißt seit Montag DER WINTERBERG. Was daran so furchtbar neu sein soll, fragen Sie? Tatsächlich wollte DER WINTERBERG jahrelang genauso nicht heißen, wie eigentlich jeder ihn genannt hat (und wie er auch früher schon hieß), sondern Klinikum Saarbrücken. Was, wie man damals meinte, gehobener, landeshauptstädtischer klingt. Außerdem hätte, argumentierte man bei der vorigen Umbenennung, irgendwer den Saarbrücker Winterberg, also das Klinikum auf demselben, mit einem anderen Winterberg zum Beispiel im Sauerland und der Kurklinik auf dortigemselben, verwechseln können. Hat zwar keiner gemacht. Aber sicher war sicher. Oder wie Erich Honecker sagte: vorwärts immer rückwärts nimmer.

Jetzt aber doch rückwärts: DER WINTERBEG. Klingt ein bisschen nach Schildbürgerstreich. Ist aber auch gut so. Weil es ja durchaus was Tröstliches hat, wenn selbst in Direktionsetagen mit der Zeit die Erkenntnis reift, dass Menschen vor Ort eben an einem gewachsenen Namen festhalten und man sich nicht partout dagegen stemmen muss. Schmunzeln darf man allerdings, liest man, wie DER WINTERBERG seine Altbenennung verkauft: „Vorwärts in die Zukunft“ gehe es damit. Eher wohl zurück in die Zukunft. Auch, dass es für die Rolle vorwärts rückwärts eigens ein „interdiszipläneres Team“ brauchte samt Agenturen, erheitert.

Manche der jetzt offiziell auf DEM WINTERBERG ackernden Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte könnten sich allerdings auch fragen, ob das für den schicken Marken-Relaunch benötigte Geld nicht anderswo besser investiert gewesen wäre...

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