Fahrradinformationstag Wie schon die Jüngsten auf zwei Rädern sicher sind

St. Johann · Beim großen Informationstag von Stadt Saarbrücken und Polizei ging es ums Radfahren in der City.

  Der Rad-Info-Nachmittag am Freitag (29.09.2017) vor der Europa-Gallerie in Saarbrücken. Im Bild: Julie Munsch hat Spaß beim Fahren.  Foto: BeckerBredel

Der Rad-Info-Nachmittag am Freitag (29.09.2017) vor der Europa-Gallerie in Saarbrücken. Im Bild: Julie Munsch hat Spaß beim Fahren. Foto: BeckerBredel

Foto: BeckerBredel

Radfahren in der City ist umweltfreundlich. Aber die Räder müssen sicher sein. Und die Fahrer sollten die wichtigsten Regeln kennen. Um all das — garniert mit einer Portion Spaß — ging es am Freitag bei der zweiten großen Saarbrücker Fahrrad-Aktion dieses Jahres. Der Radclub ADFC und die Kontaktpolizei der Inspektion St. Johann veranstalteten ihn mit dem Ordnungsamt der Stadt Saarbrücken und mit der mobilen Jugendverkehrsschule.

Kommissar Michael Gottesleben von der Kontaktpolizei ist oft mit dem Dienstfahrrad in der Innenstadt unterwegs. Er findet, die Bahnhofstraße sei grundsätzlich für Fußgänger und Radler sicher. „Dort gibt es eher wenige Unfälle, aber jeder Unfall ist einer zu viel. Ein rasender Radfahrer in der Bahnhofstraße ist zwar die absolute Ausnahme. Er wirft jedoch gleich ein schlechtes Licht auf alle anderen Radfahrer.“

Maria Theresia Philipp vom ADFC sagt, sie „fände es gut, wenn es einen Radweg in der Fußgängerzone gäbe. Auch wenn man nur langsam fährt, kann es vorkommen, dass man eine Bedienung behindert, die gerade aus einem Restaurant oder Café kommt. Außerdem sind am Anfang und am Ende der Bahnhofstraße zu wenige und zu eng beieinanderstehende Radständer.“

Kommissar Gottesleben entgegnet, es gebe tatsächlich zu wenige Fahrradständer in der Innenstadt, wenn mal besonders viel los ist. An den meisten Tagen reichten sie aber aus.

Rana Munsch, deren Tochter Julie den Parcours getestet hat, ist begeistert vom Infostand: „Die Idee ist super, besonders für die Kinder. Schon der Umwelt zuliebe sollten Kinder lernen, dass Fahrradfahren Spaß macht und sinnvoll ist.“

Thomas Rehlinger von der Kontaktpolizei St. Johann sagt, warum ihm und den Kollegen dieser zweite Rad-Infotag so wichtig ist. „Voriges Jahr häuften sich die Beschwerden bei uns und beim Ordnungsamt. Meist ging es um zu schnelles Radfahren in der Bahnhofstraße.“ Es gab 2016 sogar einen Unfall auf der Einkaufsmeile. Beim Zusammenstoß eines Radfahrers mit einem Fußgänger erlitt der Passant schwere Rückenverletzungen.

Und eine Pendlerin aus Riegelsberg hatte sich empört bei der Polizei gemeldet, weil ein Radfahrer in der Bahnhofstraße beinahe mit ihr zusammengestoßen wäre. Rehlinger berichtet: „Wir haben uns mit dem Ordnungsamt zusammengesetzt und über die Probleme gesprochen.“ Daher habe die Stadt einen Flyer entwickelt mit Ratschlägen, worauf Radfahrer in der Stadt achten müssen.

Mit ihren Hinweisen auf Verstöße  treffen die Polizisten meist auf offene Ohren. Viele ihrer Gegenüber wüssten oft gar nicht, dass sie gerade etwas falsch machen, sagt Oberkommissar Rehlinger. Deshalb taten die Kontaktpolizisten  von St. Johann sich zusammen mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club, dem Ordnungsamt und dem Stadtmarketing, um das Radfahren in der City zum Spaß ohne Reue machen.

Am Infostand ging es auch um das wichtigste Utensil des Radfahrers, den Helm. „Wir ermuntern jeden, ihn zu tragen. Erwachsene sollten Kindern darin ein Vorbild sein“, sagt Rehlinger, um dann eine Lanze für die meisten Radler in der Stadt zu brechen. „Bei aller Kritik sollten wir nicht vergessen, dass die Fehler von Radfahrern kein Schwerpunkt unserer Arbeit sind. Die meisten halten sich an die Regeln. Spätestens wenn wir sie darauf hinweisen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort