Regionalverband Es grünt so grün und verdeckt die Leitpfosten

Regionalverband · Im Sommer wächst es munter, und oft verdecken Pflanzen die Sicht am Straßenrand. Die Kommunen gehen unterschiedlich damit um.

 An der Landesstraße 254 zwischen Kleinblittersdorf und Bliesransbach sind einige Leitposten fast vollständig zugewachsen.

An der Landesstraße 254 zwischen Kleinblittersdorf und Bliesransbach sind einige Leitposten fast vollständig zugewachsen.

Foto: Heiko Lehmann

Ein Sommer-Klassiker an den Straßenrändern im Regionalverband sind Leitpfosten, die zur Hälfte oder auch komplett von hochgewachsenem Grün bedeckt sind. Dass dadurch bereits Unfälle passiert wären, ist zwar nicht bekannt, aber eine Augenweide sind die gräsernen Leitpfosten nur für Insekten.

Die meisten Städte und Kommunen geben an, dass die Straßenränder zweimal im Jahr gemäht werden. Meistens rücken Mitarbeiter oder beauftragte Unternehmen mit Traktoren an, um dem Wildwuchs entgegenzutreten. In vielen Fällen wird aber nur bis kurz vor den Leitpfosten gemäht. Für das saubere Freischneiden der Pfosten müsste man das Gerät wechseln und das scheint, so wie es aussieht, zu viel Arbeit zu sein. Denn sowohl an den Landesstraßen, für die der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) zuständig ist, als auch an den Straßenrändern in den Städten und Gemeinden sieht man die zugewachsenen Pfosten in aller Regelmäßigkeit.

Der LfS sagt dazu: „In der Regel wird tatsächlich bis an den Leitpfosten heran gemäht. Durch das Verschwenken des Mähgerätes kommt es dazu, dass hinter dem Leitpfosten noch ein Bereich mit Bewuchs stehen bleibt. Sollten Leitpfosten tatsächlich zugewachsen sein, werden diese, wenn erforderlich, nachträglich freigeschnitten.“

An der Landesstraße 254 zwischen Kleinblittersdorf und Bliesransbach sieht das etwas anders aus. Dort sind einige Leitpfosten kaum noch zu erkennen. Es könnte auch an der Personalstärke liegen. Wie der LfS mitteilte, kümmern sich beim LfS 50 Mitarbeiter um die Grünpflege an allen Landesstraßen im Saarland.

In der Stadt Sulzbach kümmern sich gerade einmal sechs Mitarbeiter um 25 000 Quadratmeter „Straßenbegleitgrün“ und zudem noch um 450 000 Quadratmeter Grünflächen und 17 Spielplätze. Auch dort gibt es zugewachsene Leitpfosten oder andere Grünflächen. „Das kommt in der Wachstumsphase im Mai und Juni vor. Da kommen wir mit unseren sechs Mitarbeitern an die Kapazitätsgrenzen“, so die Mitteilung aus Sulzbach.

In der Gemeinde Quierschied ist es ähnlich: „Das ist oft dem geschuldet, dass das Gras bei entsprechender Witterung auf allen Flächen schnell wächst und die zur Verfügung stehende Anzahl von Mitarbeitern dann mit dem Schneiden aller Flächen nicht nachkommen kann“, heißt es aus dem Quierschieder Rathaus.

In der Gemeinde Kleinblittersdorf gibt es elf Mitarbeiter des Bauhofes, die eine Fläche von 200 000 Quadratmetern pflegen. Beschwerden aus der Bevölkerung wegen nicht gemähten Flächen gibt es dennoch. „Es gibt für alle fünf Ortsteile einen Plan mit den Grünflächen. Dieser gibt allerdings nicht vor, wie oft überall gemäht werden muss. Schwerpunkte liegen natürlich auf den Ortskernen. Friedhöfe und Spielplätze müssen regelmäßig gemäht werden“, antwortet die Gemeindeverwaltung von Kleinblittersdorf.

Die Stadt Völklingen gibt an, im Rahmen ihrer personellen Ressourcen ihr Bestes zu tun, um möglichst alle Flächen regelmäßig zu pflegen. Der zuständige Fachdienst für den Betrieb öffentlicher Einrichtungen in Völklingen teilte sogar mit, dass bei den Mäharbeiten innerorts sehr wohl darauf geachtet wird, dass bis an die Leitpfosten gemäht wird und sie nicht zuwachsen.

Die Stadt Friedrichsthal hat die Problematik mit Cleverness gelöst. „Die Leitpfosten bei uns stehen vorwiegend auf asphaltierten Flächen und können nicht vom Wiesengrün überwachsen werden“, teilt die Stadt mit.

 Auch ein Radweg neben der Landesstraße 254 zwischen Kleinblittersdorf und Bliesransbach ist fast komplett in Pflanzenhand.

Auch ein Radweg neben der Landesstraße 254 zwischen Kleinblittersdorf und Bliesransbach ist fast komplett in Pflanzenhand.

Foto: Heiko Lehmann

In der Landeshauptstadt Saarbrücken gibt es mit 290 Hektar mit Abstand die meisten Grünflächen, mit 124 zuständigen Mitarbeiter allerdings auch das meiste Personal. „In unserem Bereich gibt es nur wenige Straßenränder mit Leitpfosten. Sollen sie freigemäht werden, vergeben wir meistens einen entsprechenden Auftrag an eine Fremdfirma. Die Leistungen sind ausdrücklich so ausgeschrieben, dass um Hindernisse aller Art sauber und bündig zu mähen ist. Das wird in der Regel auch so ausgeführt, Beanstandungen werden nachgebessert“, lautet die Antwort von der Stadt Saarbrücken.

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