Fahrradinformationstag Wie die Jüngsten auf zwei Rädern sicher sind

Saarbrücken · Am Freitag war großer Informationstag von Stadt und Polizei. Es ging ums Radfahren in der City und was jeder beachten sollte.

 Auch Julie Munch bewährte sich beim Fahrrad-Informationstag auf dem Geschicklichkeitsparcours der Jugendverkehrsschule.

Auch Julie Munch bewährte sich beim Fahrrad-Informationstag auf dem Geschicklichkeitsparcours der Jugendverkehrsschule.

Foto: BeckerBredel

Radfahren in der City ist umweltfreundlich. Aber die Räder müssen sicher sein. Und die Fahrer sollten die wichtigsten Regeln kennen. Um all das — garniert mit einer Portion Spaß — ging es am Freitag bei der zweiten großen Fahrrad-Aktion dieses Jahres. Der Radclub ADFC und die Kontaktpolizei der Inspektion St. Johann veranstalteten ihn mit dem Ordnungsamt der Stadt Saarbrücken und mit der Jugendverkehrsschule.

Kommissar Michael Gottesleben von der Kontaktpolizei ist oft mit dem Dienstfahrrad in der Innenstadt unterwegs. Er findet, die Bahnhofstraße sei grundsätzlich für Fußgänger und Radler sicher. „Dort gibt es eher wenige Unfälle, aber jeder Unfall ist einer zu viel. Ein rasender Radfahrer in der Bahnhofstraße ist zwar die absolute Ausnahme. Er wirft aber gleich ein schlechtes Licht auf alle anderen Radfahrer.“

Maria Theresia Philipp vom ADFC sagt, sie „fände es gut, wenn es einen Radweg in der Fußgängerzone gäbe. Auch wenn man nur langsam fährt, kann es vorkommen, dass man eine Bedienung behindert, die gerade aus einem Restaurant oder Café kommt. Außerdem sind am Anfang und am Ende der Bahnhofstraße zu wenige und zu eng beieinanderstehende Radständer.“

Kommissar Gottesleben entgegnet, es gebe tatsächlich zu wenige Fahrradständer in der Innenstadt, wenn mal viel los ist. An allen anderen Tagen reichten sie aber aus.

Rana Munsch, deren Tochter Julie den Parcours getestet hat, ist begeistert vom Infostand: „Die Idee ist super, besonders für die Kinder. Schon der Umwelt zuliebe sollten  Kinder lernen, dass Fahrradfahren Spaß macht und sinnvoll ist.“

Thomas Rehlinger von der Kontaktpolizei St. Johann sagt, warum ihm und den Kollegen dieser zweite Rad-Infotag so wichtig ist. „Voriges Jahr häuften sich die Beschwerden bei uns und beim Ordnungsamt. Meist ging es um zu schnelles Radfahren in der Bahnhofstraße.“ Es gab 2016 sogar einen Unfall auf der Einkaufsmeile. Beim Zusammenstoß eines Radfahrers mit einem Fußgänger erlitt der Passant schwere Rückenverletzungen.

Und eine Pendlerin aus Riegelsberg hatte sich empört bei der Polizei gemeldet, weil ein Radfahrer in der Bahnhofstraße beinahe mit ihr zusammengestoßen wäre. Rehlinger: „Wir haben uns mit dem Ordnungsamt zusammengesetzt und über die Probleme gesprochen.“ Daher hat die Stadt einen Flyer entwickelt, worauf Radfahrer in der Stadt achten müssen.

Dabei treffen die Polizisten mit ihren Hinweisen auf Verstöße und Mängel meist auf offene Ohren. Viele ihrer Gegenüber wissen oft  gar nicht, dass sie gerade etwas falsch machen. Deshalb taten die Kops von St. Johann sich zusammen mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club, dem Ordnungsamt und dem Stadtmarketing, um Radfahren in Saarbrücken zum Spaß ohne Reue machen.

Am Infostand ging es auch um das wichtigste Utensil des Radfahrers, den Helm. „Wir ermuntern jeden, ihn zu tragen. Erwachsene sollten Kindern darin ein Vorbild sein“, sagt Rehlinger, um dann eine Lanze für das Radfahren und die Radfahrer in Saarbrücken zu brechen. „Bei aller Kritik sollten wir nicht vergessen, dass die Fehler von Radfahrern kein Schwerpunkt unserer Arbeit sind. Die meisten halten sich an die Regeln. Spätestens wenn wir sie darauf hinweisen.“

Und bei Großveranstaltungen in der Saarbrücker Innenstadt empfehlen die Experten von der Polizei, dass Radler am besten etwas außerhalb parken und zu Fuß durch die Bahnhofstraße schlendern. Auch zu ihrer eigenen Sicherheit.

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