„Wir sind da irgendwie reingeschlittert“ Das Ausländercafé auf dem Saarbrücker Uni-Campus geht neue Wege

Saarbrücken · Manchmal geht das Leben seltsame Wege. So kommt es, dass zwei Frauen und ein Mann mit Doktortiteln, alle Mitte 30, ein Café betreiben – und plötzlich als Hochzeitsplaner gefragt sind.

 Die Betreiber des Ausländercafés auf dem Campus (v.l.): Darlene Whitaker, Daniel Kessler und Tatjana Freer.

Die Betreiber des Ausländercafés auf dem Campus (v.l.): Darlene Whitaker, Daniel Kessler und Tatjana Freer.

Foto: Martin Rolshausen

Dass da eine klitzekleine Möglichkeit bestand, „das Papier verlassen“ zu müssen, war Darlene Whitaker, Daniel Kessler und Tatjana Freer klar. Dennoch klang der Satz, mitten hinein in eine stressige Phase ihrer wissenschaftlichen Arbeit gesprochen, ungeheuerlich: „Wir brauchen eine Küche.“ Dabei war das Papier eigentlich „vor allem etwas, mit dem wir uns abgelenkt haben“, behaupten sie. Das Papier war ein neues Konzept für das traditionsreiche Ausländercafé auf dem Saarbrücker Universitäts-Campus. Darlene Whitaker, Daniel Kessler und Tatjana Freer waren Doktoranden von Wirtschaftsprofessor Joachim Zentes. Handel und Gastronomie, das waren Dinge, mit denen Professor Zentes sich und seine Studenten immer wieder beschäftigt hat. Unter anderem hat Zentes Einzelhandelsgutachten für die Saarbrücker Stadtverwaltung geschrieben. „Dass unser Konzept gut war, ist klar. Aber wir haben kaum damit gerechnet, dass wir den Zuschlag bekommen“, sagt Whitaker. Und dann, Ende 2017 sind die drei doch zur Bank und haben aus der Theorie Praxis gemacht.