50 Jahre Weltladen in Saarbrücken „Wir machen auf die Ungerechtigkeiten im Welthandel aufmerksam“

Saarbrücken · Mit einem Stand auf der Messe „Welt der Familie“ hat es angefangen mit dem Fairen Handel in Saarbrücken: Wie hat sich der Weltladen seit 1973 entwickelt? Ist die Welt ein Stück gerechter geworden? Ehrenamtliche im Weltladen blicken auf 50 Jahre Arbeit für die Menschen im globalen Süden zurück.

 Handgeschnitzte Holzmasken und Küchengeräte: Der erste Weltladen in Saarbrücken in der Kaiserstraße 1 eröffnete im September 1974. In der Mitte mit dunklem Rolli der evangelische Jugendpfarrer Hartmut Krüger, der Impulsgeber und Motor des Projekts in der Anfangszeit.

Handgeschnitzte Holzmasken und Küchengeräte: Der erste Weltladen in Saarbrücken in der Kaiserstraße 1 eröffnete im September 1974. In der Mitte mit dunklem Rolli der evangelische Jugendpfarrer Hartmut Krüger, der Impulsgeber und Motor des Projekts in der Anfangszeit.

Foto: Archiv der Ev. Kirchenkreise an der Saar

Junge evangelische Christen und ihr Protest gegen die ausbeuterischen Großkonzerne wie Nestlé oder Chiquita haben 1973 am Anfang des Saarbrücker Weltladens gestanden. „Es galt, das Bild des Almosenempfängers zu durchbrechen“, sagt Helmut Paulus, der sich seit Jahrzehnten für den Fairen Handel in Saarbrücken und im Verein Kreuz des Südens engagiert. Denn Almosenempfänger waren die Bauernfamilien in den Ländern des globalen Südens, die in Lateinamerika, Afrika und Asien für Hungerlöhne schufteten, während die großen Handelsunternehmen in den westlichen Industrieländern Milliardengewinne einfuhren. „Die Konzerne mit ihrer Werbung hatten sich positiv bei den deutschen Verbrauchern verkauft. Doch als die ersten langen Reisen von jungen Leuten in die Dritte Welt möglich wurden, kehrten diese erschüttert zurück. Sie haben gesehen, wie die Kakaobauern prekär lebten ohne Strom, Hygiene oder Abwassersysteme“, sagt Ursula Schulz-Trieglaff, ebenfalls seit Jahrzehnten im Weltladen engagiert.