Benefiz mit dem Yellow Submarine Chor „Vielen Dank für die Mühe, die Du uns gemacht hast“

Saarbrücken · Viel Charme, viel Gelächter und gute Laune beim weihnachtlichen Benefiz-Konzert des Yellow-Submarine-Chors unter Charles Robin Broad.

„Ich schreibe immer unmögliche Sachen. Aber wenn es klappt, ist es toll!“ Diese Aussage des Sängers, Chorleiters und Arrangeurs Charles Robin Broad fasst wunderbar zusammen, was die Weihnachtskonzerte seines Yellow-Submarine-Chors alle Jahre wieder so einzigartig macht: Sie sind in ihrem Ablauf vorhersehbar, aber vom Gelingen her unberechenbar.

Wobei es hier ohnehin nicht um perfekte Intonation, makellose Polyphonie, rhythmische Akkuratesse und ein möglichst anspruchsvolles Repertoire geht. Nein, hier stehen die Stimmung, die adventliche Teilhabe und ein heimeliges Miteinander im Mittelpunkt – und die teils abenteuerlichen Arrangier-Kapriolen Broads, der ein altehrwürdiges deutsches Weihnachtslied schon mal kess auf karibische Calypso-Rhythmen bettet.

Broads Moderation ist außerdem so lustig und seine Begeisterung dermaßen ansteckend, dass irgendwann auch der schüchternste Zuhörer seine Hemmungen verliert, befreit auflacht und mit selig verklärter Miene mitsummt. Dass das Ganze außerdem einem guten Zweck dient, macht die Sache noch besser.

So auch am Sonntag: Der 2001 gegründete Laien-Chor, ein Projekt der Volkshochschule des Regionalverbandes, lud zu seinem traditionellen weihnachtlichen Benefizkonzert in den großen Saal des VHS-Zentrums. Der präsentierte sich gut besucht und festlich geschmückt: Die Bühnendekoration wetteiferte in ihrem güldenen Glanz mit den zauberhaft antiquierten Deckenlampen; an der Rampe tummelten sich rotnasige Plüsch-Rentiere und Geschenkpakete, die Fensterbänke waren mit roten Bändern und Tannengrün verziert.

Sogar das mitten im Zentrum platzierte Klavier, auf das Broad teils mit so viel Emphase eindrosch, dass man um das Leben des armen Instruments fürchtete, verschwand unter feierlich glitzerndem Behang.

Von dieser zentralen Position aus schmetterte der schottische Wahl-Saarländer trotz Erkältung mit seinem Helden-Tenor obendrein diverse Solo-Partien und dirigierte neben seinem Gesangsensemble auch das Quartett, das den Chor begleitete.

Diesmal wurde Yellow Submarine von Helene Schulz (Querflöte, mit 15 Jahren die jüngste Mitwirkende), Armin Ziegler (Klarinette), Julien Blondel (Cello) und Thomas Thiel (Kontrabass) unterstützt. Auf dem Programm stand deutsches, französisches und angloamerikanisches Liedgut von Händel bis Bing Crosby.

Zur Einstimmung gab‘s ein rein instrumentales Medley volkstümlicher Weisen, danach war bei „Adeste fidelis“ schon gleich Mitsingen angesagt – die Texte lagen auf den Plätzen aus. Danach ging‘s quer durch die Jahrhunderte und die Stilistiken. „Es ist ein Ros‘ entsprungen“ erklang hier in einer Swing-Version; „Stille Nacht“ als Tango hört man auch eher selten, und bei „Oh Tannenbaum“ bewies Broad gar parodistisches Talent und wandelte gekonnt auf den Spuren Louis Armstrongs.

Als Solistin tat sich die amerikanische Sopranistin Rebecca Vanden Berg hervor, die den jazzigen „Christmas Song“ klassisch interpretierte und „Oh Du Fröhliche“ mit Koloratur-Girlanden umwickelte. Der Erlös des diesjährigen Konzertes kommt dem Förderverein der VHS zugute, der mit den Spenden benachteiligten Jugendlichen die Teilnahme am Sommerprogramm „Junge VHS“ ermöglichen möchte.

Vor der Zugabe, bei der das Publikum wie immer mit Schlüsseln klimperte, um „Jingle Bells“ zu imitieren, bedankte sich Chorsprecher Frank Vogt bei Broad und bescherte mit einem herrlichen Versprecher einen noch heitereren Ausklang: „Vielen Dank für die Mühe, die Du uns gemacht hast!“

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