Kolumne So kann’s gehen Verschwörung der Ampelmännchen

Ampelmännchen sind nicht so harmlos, wie sie tun. Sie können sogar ziemlich berechnend sein.

Die Saarbrücker Ampelmännchen  haben sich gegen mich verschworen. Die roten, meine ich. Nicht die grünen, das sind die Guten.

Jedes Mal, wenn ich noch zwei Meter von der Straße entfernt bin, macht es „bling“ und aus grün wird rot. Darauf könnte man Gift nehmen. Neulich glaubte ich sogar, ein schelmisches Grinsen in dem roten Ampelmännchen zu erkennen. Und lachte es nicht gerade leise in sich hinein, weil es mich wieder geärgert hatte? Die Zuverlässigkeit, mit der mich diese kleinen roten Typen immer wieder in der Saarbrücker Innenstadt ausbremsen, hat doch System. Was, wenn im Inneren der Männchen eine Kamera installiert ist? Mit einer Software zur Gesichtserkennung? Genauer gesagt mit einer Software zur Erkennung meines Gesichts, auf dass ich immer schön an der Ampel warten muss. Oder steckt gar eine gute Absicht dahinter? Wenn das als wohlmeinender Beitrag zu meiner persönlichen Entschleunigung gedacht sein sollte – sorry Leute. Wer auch immer sich das ausgedacht hat, es entschleunigt mich ganz und gar nicht. Es nervt nur. Und ihr, ihr roten Ampelmännchen, euch werde ich künftig noch genauer im Auge behalten. Im doppelten Sinn des Wortes.

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