Gebühren Vereine wollen mehr Geld für Jugendarbeit

Saarbrücken · An diesem Montag treffen sich Vereinsvertreter mit der Stadtverwaltung. Es geht um eine finanzielle Entlastung der Sportclubs.

 Für die Nutzung von Sporthallen wie der in Ensheim müssen Saarbrücker Vereine ab März höhere Entgelte zahlen.

Für die Nutzung von Sporthallen wie der in Ensheim müssen Saarbrücker Vereine ab März höhere Entgelte zahlen.

Foto: Iris Maurer

Es war eine umstrittene Entscheidung: Im Dezember hat der Stadtrat beschlossen, dass Saarbrücker Vereine künftig höhere Gebühren für die Nutzung von Hallen und Sportplätzen zahlen müssen. Dem Beschluss ging eine kontroverse Diskussion voraus. Vereinsvertreter kritisierten, dass sich viele Eltern höhere Mitgliedsbeiträge, die aus dem Gebühren-Aufschlag resultieren, nicht leisten könnten.

Obwohl die Erhöhung der Entgelte um etwa zwölf Prozent zum 1. März beschlossene Sache ist, ist noch nicht endgültig geklärt, wie hoch die Mehrkosten für die Vereine tatsächlich sind. Denn die Stadt prüft derzeit, wie sie den Sportvereinen an anderer Stelle entgegenkommen kann: bei der Jugendförderung. Deshalb gibt es am Montag Gespräche zwischen der Stadtverwaltung und Vertretern der Vereine.

„Die Jugendarbeit der Vereine wird nicht ausreichend wertgeschätzt“, sagt Stephan Schaeidt, 1. Vorsitzender des Altsaarbrücker Turn- und Sportvereins (ATSV), der mit 1700 Mitgliedern einer der größten Sportvereinen im Saarland ist. Derzeit zahlt die Stadt pro Jugendlichem einen Zuschuss von 6,33 Euro im Jahr an den jeweiligen Verein. Das ergab 2017 nach Angaben der Stadt einen Gesamtbetrag von 87 420 Euro. Dieser Zuschuss könnte nun erhöht werden, um die Vereine zu entlasten. Das sei derzeit wohl die beste Lösung, so Schaeidt.

„Ich habe Verständnis dafür, dass die Stadt die Entgelte aufgrund der klammen Kassen erhöhen muss. Aber für die Vereine ist der Aufschlag teilweise sehr problematisch“, sagt der ATSV-Vorsitzende. Es gebe Sportclubs, in denen viele Jugendliche aus sozial schwachen Verhältnissen trainieren. Da falle ein Erhöhung der Mitgliederbeiträge stark ins Gewicht. Schaeidt kritisiert zudem, dass es nach vielen Jahren ohne Erhöhung nun einen Aufschlag von zwölf Prozent gibt. „Es wäre für die Vereine besser planbar, wenn die Entgelte jährlich um zwei bis drei Prozent angepasst würden“, so Schaeidt. Die Saarbrücker Vereine zahlen festgeschriebene Entgelte für die Nutzung von Sportplätzen und Hallen. Die Nutzung einer 600 Quadratmeter großen Halle etwa kostet ab März 3,35 Euro pro Stunde, 35 Cent mehr als bisher. Die Energiekosten sind laut Stadt mit der Zahlung der Entgelte abgegolten. Ausgenommen sind die Trainingsbeleuchtung auf Sportplätzen und die Energiekosten der Vereinsheime. Diese Kosten zahlen die Vereine komplett. Das ist in anderen Kommunen, etwa in Völklingen, anders. Dort zahlt die Stadt die Energiekosten der Vereinsheime.

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