Sportliche Party Was Swing mit Drahteseln zu tun hat

Saarbrücken · Festival in Saarbrücken widmet sich zwei Tage beidem. Viele Begeisterte kommen aus der Großregion ins Saarland.

 Auf dem Tanzparkett im Schloss zu Klängen der 20er-Jahre-Swingära abgehen: Partystimmung mit der Formation Gramophoniacs.

Auf dem Tanzparkett im Schloss zu Klängen der 20er-Jahre-Swingära abgehen: Partystimmung mit der Formation Gramophoniacs.

Foto: Iris Maria Maurer

Was Radeln und Swingtanz gemeinsam haben? Für Alexa Weiss vom Regionalverband Saarbrücken ganz klar: Beides steigert Lebensfreude, setzte erstmals in den 20ern die Menschen massenhaft in Bewegung und erlebt eine Renaissance. Was liegt da näher, als sie zu kombinieren und gemeinsam zu feiern?

So geschehen am Wochenende am Saarbrücker Schloss, wo der Regionalverband zum zweiten Mal das frühere Velo-Nostalgie-Fest zum Velo-Swing-Festival erweiterte. Das Konzept ging auf: Gerade die Swingtanz-Angebote, die das Saarbrücker Team Lindy Hop organisiert hatte, bescherten dem zweitägigen Festival Zuspruch, wie die Planerin Weiss bei einer Zwischenbilanz am Samstagabend sagte.

Zu den acht Lindy-Hop-Workshops für Solo- und Paartänzer, Anfänger und Fortgeschrittene, die an beiden Tagen stattfanden, hatten sich rund 250 Teilnehmer angemeldet. Sie kamen nicht nur aus Saarbrücken und dem Saarland, sondern auch aus Trier, Luxemburg, Metz, Berlin, Stuttgart, der Schweiz, aus Holland, Belgien, Spanien und Nepal. Ausgebucht waren nicht nur die Kurse. Mit 300 Besuchern geriet die Velo-Swing-Party am Samstagabend zum Höhepunkt des Festivals.

Es folgte der Tweed-Ride, die Ausfahrt der Velo- und Swing-Fans am Sonntag mit Picknick im Deutsch-Französischen Garten. Dabei kamen nach Weiss’ Angaben drei Viertel der 60 Teilnehmer von außerhalb. „Wir haben es geschafft, aus der Lindy-Hop-Community für sie 45 Leihfahrräder zu besorgen“, berichtet Weiss, die auch für den Radtourismus zuständig ist.

Für Erwachsene und Familien mit Kindern, die „nur mal gucken kommen“ wollten, gab es auf dem Schlossplatz einiges. So konnten Fahrradnostalgiker Runden auf Hoch-, Spaß-, Bonanza-Rädern und Monsterbikes drehen. Diese hatten Mitglieder des Deutschen Fahrradmuseums aus Bad Brückenau mitgebracht. Dick bereifte Harley-Davidson-Räder und Lastenräder standen bereit. Thommy Abel half in der Freiluftwerkstatt, Reifen zu reparieren. Auf dem Flohmarkt dominierten auf Alt getrimmte Möbel, Dekoartikel und Geschirr. Anbieter von Oldtimer-Fahrrädern waren rar.

Dass die Lust am Radfahren zunimmt, zeigte sich Samstagnachmittag bei der Auszeichnung der Teilnehmer an der Aktion Stadtradeln. Von 36 Teams im ersten Jahr sei die Zahl auf 58 mit 637 Radlern gestiegen, informierte Regionalverbandsdirektor Peter Gillo (SPD). Mit Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD) sowie den Bürgermeistern Thomas Redelberger (CDU) aus Heusweiler und Klaus Häusle (SPD) aus Riegelsberg zeichnete Gillo rund 20 Teams und Einzelradler in verschiedenen Kategorien aus. Neben der größten Gruppe vom Radclub ADFC (46 Mitglieder), radelnden Kommunalpolitikern, Unternehmern und Institutionsvertretern standen Sonderpreise für Kinder und Jugendliche im Fokus.

  Swingtänzer und Radler während der Preisverleihung zum Stadtradeln vor dem Saarbrücker Schloss.

 Swingtänzer und Radler während der Preisverleihung zum Stadtradeln vor dem Saarbrücker Schloss.

Foto: BeckerBredel

Eine gute Kondition bewiesen zudem Swing-Tänzer. Auf der Velo-Swing-Party im Schlossfestsaal, die mit Band, Showtanz und Gesang glänzte, tanzten sie bis in die Nacht hinein – und standen zu den Workshops am Morgen pünktlich auf der Matte.

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