Unfallopfer fahndet nach Gullydeckel-Werfer per Facebook

Saarbrücken. Sie will der Polizei bei der Fahndung nach dem Unbekannten helfen, durch dessen Gullydeckel-Wurf auf die A 8 bei Neunkirchen am Samstag zwei Lkw-Fahrer und auch sie hätten sterben können, sagt die 41-Jährige aus Illingen der SZ. Sie will dazu die Möglichkeiten des Internet nutzen. "Irgendjemand kennt den Täter vielleicht und verrät ihn

Saarbrücken. Sie will der Polizei bei der Fahndung nach dem Unbekannten helfen, durch dessen Gullydeckel-Wurf auf die A 8 bei Neunkirchen am Samstag zwei Lkw-Fahrer und auch sie hätten sterben können, sagt die 41-Jährige aus Illingen der SZ. Sie will dazu die Möglichkeiten des Internet nutzen. "Irgendjemand kennt den Täter vielleicht und verrät ihn." Die Frau, die anonym bleiben will, hat unter dem Namen "Würmchen findet dich" am Montag eine Gruppe auf Facebook gegründet. "Gullydeckel-Wurf - Zeugen gesucht" heißt das Forum, das gestern Abend 63 Mitglieder hatte und wohl hundertfach angeklickt wurde. Die Gründerin nennt auch ihr persönliches Motiv: "Ich verarbeite damit meinen Schock, ich musste etwas tun." Denn sie und ihr Mann (31) fuhren in der Tatnacht gegen ein Uhr unter der Autobahnbrücke durch - kurz nach dem Lkw, den der Gullydeckel getroffen hatte."Ich fuhr mit Tempo 120 auf einen Gegenstand - es war der Gullydeckel. Es gab einen Riesen-Krach, wir sind so erschrocken", sagt die 41-Jährige. Sie sei rechts rangefahren und habe dann mit dem Lkw-Fahrer (35) und dessen Beifahrer (22), die der Gefahr Minuten vorher nur knapp entronnen waren, auf die Polizei gewartet. "Wären wir früher da gewesen, hätten wir in unserem Cabrio nicht überlebt, sagte mir die Polizei. Da ist man dann natürlich erstmal fertig."

Der Rad-Schaden an ihrem Auto, für den sie selbst aufkommen müsse, halte sich finanziell in Grenzen. Schwerer wiege das Entsetzen, sagt sie. "Man macht sich bewusst, wie schnell das Leben vorbei sein kann". Auch was in dem Täter wohl vorgehe, frage sie sich seit Samstag dauernd. "Wie kommt man auf die Idee, einen Gullydeckel auf die Autobahn zu werfen?" Zu dem Lkw-Fahrer habe sie seit der Tatnacht regen Kontakt. "Auch er hofft, dass wir helfen können, den Täter zu finden." Gegen den Unbekannten ermittelt die Polizei wegen versuchten Mordes. kes

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