Ludwigspark Stadion-Umbau wird nun noch teurer

Saarbrücken  · St. Ingberter Unternehmen steuert Betonfertigteile zum Umbau des Ludwigsparks bei. Stadtrat stimmte zu.

 Der Umbau des Ludwigsparks – hier ein Blick auf das Hauptgebäude – macht deutliche Fortschritte. Aber wichtige Etappen stehen noch aus.

Der Umbau des Ludwigsparks – hier ein Blick auf das Hauptgebäude – macht deutliche Fortschritte. Aber wichtige Etappen stehen noch aus.

Foto: Andreas Schlichter

Der Saarbrücker Stadtrat hat nun in einer nicht öffentlichen Sitzung der Vergabe des Auftrages für die Betonfertigteile des Ludwigsparkstadions an das St. Ingberter Unternehmen Peter Gross zugestimmt. „Wir konnten im Verhandlungsverfahren mit dem Bieter den Preis deutlich reduzieren. In den Gesprächen haben sich Einsparpotentiale aufgetan“, sagte Baudezernent Heiko Lukas, ohne in Details zu gehen, „das ist der Vorteil dieses Verfahrens: Man kann mit dem Bieter die einzelnen Positionen des Leistungsverzeichnisses durchgehen und Dinge klären.“

Die Firma Gross war einziger Bieter im vorangegangenen europaweiten Ausschreibungsverfahren. Allerdings lag das damalige Angebot mehr als 20 Prozent über den von den Planern der Stadt erwarteten Kosten. Die Ausschreibung war somit „unwirtschaftlich“ und musste aufgehoben werden (wir berichteten). Nach Informationen unserer Zeitung hat man sich nun um deutlich über eine Million Euro aufeinanderzubewegt.

„Daher ist für uns die Vergabe an den Bieter ohne Alternative“, sagte Lukas weiter, „bundesweit explodieren die Baukosten, die Baufirmen haben volle Auftragsbücher. Es ist unwahrscheinlich, dass es auf eine erneute Ausschreibung des Tribünenbaus mehr Wettbewerb und bessere Angebote geben könnte.“ Gerüchten um etwaige Kompensationsgeschäfte mit Namensrechten an der Tribüne erteilte Lukas erneut eine Absage. Derartige Absprachen seien rechtlich nicht möglich.

Dennoch ist klar, dass der Kostenrahmen von 28 Millionen für das Gesamtprojekt nun nicht mehr zu halten ist. Man rechnet mit einer Überschreitung von etwa 2,5 Millionen Euro. „Es liegen noch zahlreiche Ausschreibungen vor uns, daher wäre eine Kostenprognose unseriös“, betonte Lukas, „wir haben die Bauleitung und die Planer aufgefordert, Einsparmöglichkeiten im laufenden Projekt zu prüfen.“ Man wolle auch bei künftigen Ausschreibungsergebnissen, die nicht im wirtschaftlichen Rahmen liegen, in Verhandlungsverfahren eintreten.

„Sobald es konkrete Zahlen gibt, wird die Stadtverwaltung auf die Landesregierung zugehen, um die Finanzierung möglicher Mehrkosten des Umbaus zu klären“, erklärte der Baudezernent. Trotz der nun vierwöchigen Verzögerung geht die Verwaltung noch immer davon aus, den Fertigstellungstermin Anfang 2020 einhalten zu können.

Der 1. FC Saarbrücken als potenzieller Hauptmieter nahm die Nachricht mit Gleichmut auf. „Es ist schön, wenn es positive Nachrichten gibt“, sagte FCS-Sportdirektor Marcus Mann, „aber negative werfen uns auch nicht mehr aus der Bahn.“

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