Neuer Wehrführer Trio will mit Feuerwehr den Umbruch meistern

Saarbrücken · Neuer Wehrführer Marc Denzer erwartet Brandschutzbedarfsplan als Grundlage der Rettungsstrukturen von morgen.

Die Ernennungsurkunde hat Saarbrückens neuer Wehrführer Marc Denzer erst seit ein paar Tagen. Sicherheitsdenzernent Harald Schindel überreichte sie ihm beim Ehrungsabend für langjährige Feuerwehrmitglieder im Rathausfestsaal (wir berichteten). Tatsächlich hat dieses verantwortungsvolle Ehrenamt Denzer aber bereits fest im Griff, seitdem ihn die Freiwillige Feuerwehr in Brebach am letzten April-Wochenende überraschend und demokratisch an ihre Spitze wählte.

Seitdem bildet Denzer mit seinen Stellvertretern die neu formierte Wehrführung der landeshauptstädtischen Freiwilligenwehr. Björn Weichel, wie Denzer neu im Amt,  und Hans-Werner Schmitz, der dieses Amt bereits unter Denzers Vorgängern Markus Rosenberger und Willi Wagner ausgeübt hat. „Jetzt habe ich richtig turbulente Wochen hinter mir“, sagte Wehrführer Denzer im Gespräch mit der SZ.

Viele Stunden hat er mit seinem Vorgänger Willi Wagner verbracht, der im März die Altersgrenze erreicht hat und sein Amt daher abgeben musste. Die  Amtsübergabe trieb zuletzt beide um. Denzer: „Ich musste mir einen Überblick verschaffen.“ Weiter waren Informationen auszutauschen, damit der Wehrführerwechsel nahtlos vonstatten geht. Schließlich dreht sich die Feuerwehrwelt trotzdem weiter: „Die Leute müssen auf Lehrgänge, die Ausbildung ist zu organisieren.“ Da trifft es sich gut, dass Wagner schon in den vergangenen Monaten die Aufgabenlast für den  Wehrführer verringerte: „Er bildete  Sachbereiche, aus denen heraus Einzelne den Wehrführer unterstützen.“ Die Aufgaben waren zuletzt auch innerhalb der neuen Wehrführung zu verteilen. Zunächst aber ist es Denzer wichtig herauszustellen: „Wir sind zu dritt die Wehrführung. Das heißt, nach außen hin trete ich zwar als Sprecher auf, aber wir sind ein Team.“

Die Aufgabenverteilung: Schmitz kümmert sich um die Technik, Weichel um die Personalangelegenheiten. „Einsatzorganisation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sind für mich Chefsache“, sagte der Wehrführer, der sich außerdem der Brandschutzerziehung und der Kinder- und Jugendarbeit widmen wird. Kompetenzen will er fördern. Stärken, die sich die Löschbezirke über die Jahre erarbeitet haben. Und Wissen, das einzelne Feuerwehrleute aus ihrer beruflichen Ausbildung einbringen können. Nach der Einarbeitung stehen weitere wichtige Aufgaben an: „Wir warten auf den neuen Brandschutzbedarfsplan, um uns dann auf diesem als Grundlage neu aufzubauen.“ Trotz des Stresses, den die Aufgabenflut mit sich bringt, gibt der Neue sich entspannt. Meist sieht man den neuen Wehrführer mit einem Lächeln auf den Lippen, und so versichert er glaubhaft: „Die neue Aufgabe macht Spaß.“ Mit seinem Beruf sei das Amt sehr gut zu vereinbaren: „Als Selbstständiger bin ich ja gut abkömmlich.“ Das muss er auch sein, denn jetzt ist er bei allen Einsätzen der freiwilligen Feuerwehrleute aus den Löschabschnitten Dudweiler, Ost, Mitte und West gefordert. Und schließlich darf er die Nachwuchswerbung nicht aus den Augen verlieren. Er hat in dieser Sache  bereits einen ersten öffentlichen Termin festgemacht. Am Samstag, 26. August, wird die freiwillige Feuerwehr in der Europa-Galerie bei einer Jugendveranstaltung junge Leute für sich begeistern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort